Lieber Joseph,
ja, auch dafür gilt es: dass auch ein Hund Eigensein hat, das durch Bellen transzendiert
werden kann.
Eigensein heisst einfach, in unserem Zugang und nach unserem Wissen identifizierbar zu
sein. Es betrifft somit alles Identifizierbare, bzw. alles, dem wir zuschreiben,
identifizierbar z usein - wozu auch „Atome“ und „Quarks“ gehören.
Mit Beschreiben meine ich menschliches Beschreiben, mit Mitteilung von sich und seinem
Eigensein machen aber jedewede Kommunikation, und diese kann wiederum von allem als
identifizierbar Angenommenen ausgehen / veranlasst werden.
Viele Grüße
Thomas
Am 16.11.2023 um 16:33 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 16.11.23 um 15:37 schrieb "Dr. Dr. Thomas Fröhlich" über PhilWeb
einiges mit dem Wort "Eigensein"
Dieses Wort kommt in der Umgangssprache sozusagen nicht vor. Von den zwei Teilen her kann
irgend ein Bezug gedacht werden. Wie etwa ein Buch verkauft wird mit dem Titel:
"Eigensein entdecken: Lustvoll älter werden". Dann muss ich denken: Da ist
etwas, das mit Lust zu tun hat. Einverstanden: "Will ich haben". Ist es eine
Instanz, ein Zustand, ein Teil von der Person, des Unbewusstens, des Ich, des
Gedächtnisses, des Willens?
Wer es benutzt, könnte
1. sagen, warum es für ihn erforderlich ist, und wieso er kein anderes Wort dafür in der
üblichen Sprache gefunden hat.
2. er könnte sagen, wie er es definiert: Eine Definition ist oft ein geeignetes Mittel.
Wenn ich eigen bin, also einen sehr auf mich bezogenen Charakter habe, bin ich eigen, oder
nicht? Kann ich viel oder wenig von diesem "eigen sein" zum Vorschein bringen?
Habe ich dann viel Eigensein? Der Konformist wäre ein mögliches Gegenteil, er hätte kein
Eigensein.
3. Wie ist die Beziehung zum Ich, zum Homunkulus?
Jeweiliges Eigensein kann durch Kommunizieren
transzendiert werden. Es wird in mitteilbaren Qualitäten ein mit den Mitteilungsempfängern
geteiltes Sein, und bleibt dabei zugleich ein eigenes, subjektives Sein.
Ich verstehe. Ich versuche es. Du hast noch keine Definition gebracht, bis dahin kann ich
vorläufig denken kann, dass auch ein Hund Eigensein hat, das durch Bellen transzendiert
werden kann. Der Rest wird dann auch verständlich, einverstanden.
Hier finde ich dann eine ansatzweise Definition bei dir:
Sprache dient, wie über Signale vermitteltes oder
unmittelbar zur Kenntnis genommenes Eigensein der Überschreitung dieses Eigenseins hin zu
einem geteilten, mitgeteilten Sein. Menschliche sprachliche oder gestische Beschreibung
beschreibt Aspekte des Eigenseins. Sein ist sehr wohl, anders als Du schreibst,
beschreibbar. Die Beschreibung ersetzt es nicht, sondern vermittelt Aspekte dieses Seins.
Das Wort "Beschreibung" ist bei mir sehr geläufig. Es ist das Geschriebene auf
Papier, oder auf einen anderen Träger, es kann auch akustisch vorliegen, und einverstanden
auch gestisch, also als Film als Bild. In welchem Sinne kann die Beschreibung nun
menschlich sein, z.B. vs. tierisch? Oder nur sekundär menschlich? Wer ist der
Beschreibende? Ein Externer oder die Person selbst? Beschreibt ein Hund sein Bellen oder
sich selbst? Beschreibt eine ausrufende Person mit "Auf die Plätze!" sich
selbst, oder ihr Sein? Offensichtlich, mit dir einverstanden: Wenn das Geschriebene schon
auf Papier ist, hat es nichts mehr mit der Person zu tun, es ist starr geworden. Es ist
die Spur, welche die Person hinterlassen hat. Die Aufzeichnung des Bellens kann Jahre
erhalten bleiben. Wenn derjenige, der es hört sagt: "Das war ein Hund", ist das
Sein des Hundes dann in ihn übergegangen?
Du siehst, lieber Thomas, wie deine Worte und Wörter eine einfache Person wie mich
umformen. Vielleicht nehme ich bald deine Wörter in meinen Gebrauch und werde wie der
Buchtitel es empfiehlt, lustvoll älter. Schön wär's. Bist du sicher, ob das hier alles
nicht von KI geschrieben wurde? Hat KI auch ein Eigensein? Das mit Kommunizieren
transzendiert werden kann?
JH
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