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Am 06.12.2020 um 13:47 schrieb waldemar_hammel
<waha3103x(a)googlemail.com>om>:
Am 06.12.2020 um 03:00 schrieb K. Janssen via
Philweb:
Locke selbst hierzu:
„Wie gelangt Geist zu diesem gewaltigen Ideenvorrat [...] Woher hat er all das Material
für seine Vernunft und für seine Erkenntnis? Ich antworte darauf mit einem einzigen Worte:
aus der Erfahrung. Auf sie gründet sich unsere gesamte Erkenntnis, von ihr leitet sie sich
schließlich her“ (Locke in sinngem. Übersetzung)
Diese Locke‘sche Ideenlehre fußt ausschließlich auf Empirie (Wegbereiter des Empirismus –
wir hatten hier auch darüber geschrieben und den Begriff des „tabula rasa“ erörtert).
Jedenfalls kommt diese Vorstellung Waldemars Aussage entgegen, Ideen entstünden einzig im
„Kopf“. Das trifft für den überwiegend aus dem empirisch angelegten Erfahrungsschatz
kommenden Ideenvorrat zu, der für die essentielle Lebenserhaltung unverzichtbar ist.
Lockes „tabula rasa“ lehnt jegliche Annahme „eingeborener Ideen“ ab. Abgesehen davon,
dass diese These des Behaviorismus hinreichend widerlegt ist, spielt sie für meine
Argumentation hinsichtlich intuitiver Ideenfindung keine Rolle.
lockes "tabula rasa" geschwafele ist ebenfalls schlicht falsch,
Also Waldemar, Dich bringen „Hitworte“ wie Gott und Geister, immateriell, Sünde und was
noch mehr in dieser Kategorie in Rage.
Mich bringt mittlerweile in Rage, wenn Du für alles und jeden, was bzw. der nicht Deinen
Thesen von magisch-animistischer Verblendung und Wechselwirkungsmechanismen entspricht,
mit dem KO-Kriterium von Unsinn, Blödsinn, Geschwafel usf. niedermachst.
Man hat gar keine Lust mehr weiterzulesen, wenn Du Deine Beiträge mit derartigen
„Feststellungen“ eingeleitest.
Lockes „tabuala rasa“ ist (samt dem Behaviorismus) widerlegt. Wir hatten lange hier
darüber debattiert.
Lässt Du denn überhaupt noch andere Sichtweisen als Deine auf pure Physis bezogene zu?
Ich glaube das nicht (mehr) und das schränkt einen umfassenden Dialog mit Dir gewaltig
ein.
denn die genese des hirns (aller hirne aller tiere) läuft entlang aussensteuerungen:
hirne wachsen und verknüpfen sich innerlich entlang den spuren, die außen- und innen-
welten der lebewesen vorgeben =
hirne wachsen auf die innere und äussere umwelt zu, in denen das lebewesen
voraussichtlich leben wird,
deshalb sind sie, einmal ausgewachsen, auf ihre umwelten genau passend zurecht-gewachsen
(ein igelhirn für einen igel, usw),
deshalb auch haben neugeborene/kleinkinder auch bei tieren/ viel mehr neurone, als später
noch im kopf vorhanden sind*,
weil sie eben auf umwelten zuwachsen müssen = den hirnfunktionellen anschluss an innere
und äussere umwelten benötigen,
und dieses "auf die umwelt zuwachsen" bedeutet, dass letztlich sogar massenhaft
"ideen"/kalküle/ über die umwelt
in den hirnen nicht nur "verdrahtet", sondern auch in ihren software-funktionen
abgelegt werden,
(zb die "idee"/das kalkül/, dass es ein oben+unten gibt)
hirne werden also sogar mit mengen von grundeinstellungen = "ideen",
aufprogrammiert, bzw programmieren sich selbst auf,
ehe sie zu adulter funktionsweise gelangen,
ein hirn trägt massig "eingeborene ideen" in sich, und das ist kein luxus,
sondern MUSS, um überhaupt funktionsfähig zu werden
*
der anfängliche starke neurone-überschuss wird, genau gemäß anforderungen der umwelten,
im laufe der ausgestaltung eines auf umwelt genau passenden hirns abgeschmolzen,
die überschuss-neurone werden mitsamt ihren verknüpfungen vernichtet
(ua wichtig, um das "thermische rauschen" im hirn zu minimieren, denn zb
menschen-"hirn" spielt sich bei +37 - +38 grad ab)
so gesehen ist ein adultes hirn nur noch ein arg abgespecktes artefakt desselben
frühkindlichen hirnes,
aber das adulte hirn ist dennoch haushoch überlegen bzgl seiner funktionsweisen,
weil es nämlich die richtigen axone hat = die richtigen verknüpfungen zwischen den
neuronen ausgebildet hat
(auch hier dominiert also "die funktion" über die vorhandene pure hardware,
indes wären ohne die hardware als grundlage alle funktionen null)
gruß, wh.
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