Am 15.12.21 um 04:02 schrieb waldemar_hammel via Philweb:
[Philweb]
Am 14.12.2021 um 19:22 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
[Philweb]
Am 14.12.21 um 18:07 schrieb Karl Janssen via Philweb einige Sätze,
die ich überwiegend übergehe und anderen zum Besprechen überlasse,
ich picke mir nur einen heraus:
So beispielsweise die Frage bezüglich der
Sinnhaftigkeit dieser
Lebenswelt. Wenn deren Sinnfreiheit postuliert wird, impliziert das
die Auffassung bzw. das Argument von Beliebigkeit: Leben und Welt
könnten sinnvoll aber ebenso sinnlos sein.
Korrekt. Wenn die Person für eine Sache mit Farbe (z.B. blau) vor
sich hat, kann sie aus dem Augen"betrieb" heraus sagen: "Diese Sache
ist blau, sie könnte aber ebenso nicht blau sein." Und vermutlich so
mit allen empfindbaren Eigenschaften, zu denen Wörter vorliegen.
Übersetzt wäre der geschriebene Satz:
"So beispielsweise die Frage bezüglich der Blauhaftigkeit der Sachen.
Wenn die Blaufreiheit postuliert wird, impliziert das die Auffassung
bzw. das Argument von Beliebigkeit: Alle Sachen könnten blau aber
ebenso nicht-blau sein."
Mir ist bewusst, dass dieses Beispiel von nicht-nominalistischen
Bezügen absieht. Ich bitte nachträglich um die Erlaubnis eines
ceteris paribus.
Ich überlege, ob ich ein Ersetzungverfahren hier korrekt angewandt
habe. Ich bin nicht sicher, ob es logische oder sonstige Fehler im
ersten oder zweiten Satz gibt, oder in beiden. Wie dem auch sei, kann
der Betrachter zumindest in einigen Fällen sehen, wenn die Person
unsicher ist, und ein "Dazwischen" sagt, also nicht sicher ob blau,
oder nicht-blau, sinnvoll oder sinnlos.
bitte, bitte, und mit verlaub,
das obige ist doch, beide schienen, völlig daneben, weil:
(a) wenn ich etwas als nichtblau definiere, ist es nichtblau, und
nicht entweder blau oder nichtblau
(b) wenn ich etwas als farb-frei definiere, ist es weder blau, noch zb
grün = als nichtblau, sondern hat die eigenschaft farbe garnicht
Gut gedacht, Waldemar, du wirst bald zum Logiker, ich noch lange nicht.
Also ich ging von einer Person (Mensch oder Tier für dich verständlich)
aus, die mit dem Auge nur blau sehen kann, und für alle anderen Farben
eben farbenblind ist. Das habe ich leider nicht hin geschrieben, aber es
war so zu denken. Dazu bedarf es keiner Definition, es bedarf nur des
Betrachters, der eben möglicherweise alle Farben sieht, sogar die
Röntgenfarben, fiktiv ist das ja möglich, so zu denken, das hattest du
vor einigen Tagen sogar angedeutet. Die fiktive Blau-Nicht-Blau-Person
kann also nicht verstehen was farbfrei ist, ich hätte deswegen besser
sagen sollen: Schwarz statt Blau, entschuldige bitte. Und dann hätte die
Person die Möglichkeit der Zwischenstufen grau, unsichtbar (schwarz)
usw. Deine Definitionen sind zwar ok, aber wie schon vorhin gesagt: Eine
Definition ist etwas Spezielles: sie ist im Graubereich ein Hilfsmittel.
wenn der weltablauf sinn-frei geschieht, ist das (1) keineswegs beliebig,
Ja, richtig, will ich schreiben, aber hier habe ich den Eindruck, dass
das Wort "beliebig" sich einmogelt: Beliebig ist vielleicht keine neue
Dimension zu Sinn. Ich kann das aus Zeitgründen weder behaupten noch
darlegen. Es müsste genau unterschieden werden können zwischen beliebig
und sinn-frei, und dass beide keine zirkuläre Definition benötigen. In
der Mathematik ist das Problem mit den Wörtern "lineare Abhängigkeit"
behandelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lineare_Unabh%C3%A4ngigkeit
(2) noch bzgl sinn ja oder nein und alles dazwischen,
sondern sinnfrei
meint
simpel sinnfrei = es stecken weder intentionen, noch ziele noch
absichten etc dahinter - und das, weil eben menschliches im
"objektiven" weltablauf nicht drinsteckt,
Das ist richtig gedacht. Du weist damit auf das Verbot des (allgemeinen)
Anthropomorphismus hin. Und dann ist das keinesfalls keinesfalls
gleichzusetzen mit "Der Weltlauf ist beliebig". Einverstanden.
was einfach daran liegt, dass welt nicht produkt von
uns ist, sondern
mensch und sein so-sein ein produkt von welt
Das kann als Erklärung angesehen werden.
sinn-frei ist nicht mit sinn-los zu verwechseln
richtig, aus sprachlicher Konvention
oder gar gleichzusetzen,
richtig, aus
sprachlicher Konvention
denn sinnlos steht kontradiktisch zu sinnvoll, und
nicht zu sinn-frei,
vielleicht
was beide pole umschließt: es ist weder sinnlos noch
sinnvoll, noch
überhaupt irgendwas mit "sinn..."
ok bei Ausschluss des Anthropomorphismus.
= die welt läuft ab ohne alle mensch-erwägungen,
mensch-wertungen, usw
Das ist ja alles bekannt, du bist sozusagen ein zweiter Nietzsche, der
das mit den Sätzen sagte: "Jenseits von Gut und Böse", und damit nicht
nur die physische Welt dachte, sondern auch den gesamten Weltlauf. Aber
das ist so wie die Sache mit Immanuel Kant. Nachdem er schloss, dass
zwei bestimmte Behauptungen nicht bewiesen werden können, kommen viele
mit Wörtern zu anderen Bereichen an, und meinen, darauf könnte der
Schluss des Immanuel Kant wohl nicht passen.
dass uns (und allem leben) in ausübung des lebens als prozess alles an
und in welt sinnvoll oder sinnlos (schicksal usw) vorkommt,
Hast du denk Zirkel
nicht gedacht? Mit der Redeform Person und
Betrachter könnte ich den Zirkel zeigen, versuche es mal selber.
liegt einfach daran,
dass wir in einer völlig sinn-frei ablaufenden welt überleben müssen,
und deshalb ordnen und werten, bewerten müssen, und zwar nach unseren
nutzen,
eben um überleben zu können,
Das ist eine Erklärung von vielen möglichen,
beispiel sonne:
- uns kommt die sonne höchst sinnvoll, nützlich, schön usw vor
(deshalb sonne ua auch als gott)
- von welt aus betrachtet (wenn wir das könnten) ist die existenz der
sonne indes völlig sinn- und wert-frei, sie ist einfach nur ein
verwirklichter ist-zustand =
"dekohärenz" per ww-en, aus einer vorherigen potentialwolke,
hier wird das Beispiel mir zu kompliziert, schon bei 10^3 habe ich
Schwierigkeiten, wie könnte ich mit 10^96 umgehen, aber an deinem
Beispiel ist bestimmt viel Wahres dran, vielen Dank!
jh
jetzt hast du noch einmal geschrieben - o Schreck, nicht du, sondern die
Zeit, die Arbeit!