Am 11.11.2020 um 01:42 schrieb K. Janssen via Philweb:
Und gerade eben auf diese „innere Natur“ wollte ich abheben, als ich
gegen Waldemars Killerargument, Leben sei nur Materie und sonst nix!,
argumentiert hatte.
bei aller sympathie für lebendiges, weil ich selbst lebendig bin, finde
ich, lebendiges beobachtend, doch nur materie, komplex
zusammengestöpselt, und innerlich immunologisch und autopoietisch so
verschaltet,
dass es zum überleben reicht: energieaufnahme, abfälle ausscheiden,
orientierung bezüglich umwelt zum futterfinden, vermehrung, und eben die
dazu notwendigen "geistigen" leistungen. mehr ist, meiner meinung nach,
beim besten willen nicht.
eine spinne zb (eines meiner lieblingstiere), ist genau wie ich nur aus
materie und hat innere zustände, die die oben erwähnten leistungen
ergeben, es ist keinerlei geheimnis daran oder darin zu finden, außer
dass ich über spinnen und mich selbst und unsere äußeren und inneren
zustände fast (noch) kein wirkliches wissen habe. dieses nichtwissen
macht zwar den eindruck sich auf geheimnisvolles zu beziehen, es ist
aber eben nur der eindruck dass ..., und ich darf hier nicht "das
etikett" mit dem inhalt verwechseln.
das nur scheinbare geheimnis zwischen toter und lebender materie ist
lediglich der grad der komplexität ihrer verschaltungen, deshalb
unterscheidet sich ein stein von einer spinne, wobei das nicht sein
muss, denn ich kann mir auch genügend-komplex verschaltete
gas+staub-wolken im universum im prinzip jedenfalls vorstellen, die nach
den definitionen des lebendigseins lebendig sind, eine lebensform, die
wir nichtmal erkennen würden, wenn wir davorständen.
„In einem Universum mit blinden physikalischen Kräften
und genetischer
Verdoppelung werden manche Menschen verletzt, andere haben Glück, und
man wird darin weder Sinn und Verstand noch irgendeine Gerechtigkeit
finden. Das Universum, das wir beobachten, hat genau die
Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine
Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts außer blinder,
erbarmungsloser Gleichgültigkeit.“ (Dawkins)
im prinzip richtig !
aber ich möchte dawkins doch positiver formulieren:
- "blinde physikalische kräfte" ist mir zu anthropomorph ausgedrückt,
denn diese kräfte haben garkeine augen, weder sehende noch blinde
- "blinde erbarmungslose gleichgültigkeit" ist ebenfalls anthropomorph,
denn diese welt ist weder sinnVOLL noch sinnLOS, sondern völlig
sinnFREI, bar aller menschlichen erwägungen und zuschreibungen,
(und somit mit ungeheueren freiheiten = sogar der maximalen freiheit
"begabt" => so gesehen, eine ungeheuer intelligente welt,
dichtest-möglich vollgepackt mit möglichkeiten)
und dies, weil mensch eben winziger teil der welt ist, und nicht umgekehrt,
außer, dass mensch eben mittelpunkt seiner eigenen = seiner
autopoietischen welt ist, und darin ist er tatsächlich (und
zwangsläufig) der nabel der welt, eine eigenschaft, die uns allerdings
das genick zu brechen sich anschickt (die welt als selbstbedienungsladen
zu sehen, umweltzerstörung, usw)
ps:
" Das Universum, das wir beobachten, hat genau die Eigenschaften, mit
denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder
Böse steht ... "
das ist aber nur deshalb so, weil just ein gott es derart raffiniert
eingerichtet hat, damit man ihm nicht auf die schlichen kommt !
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