Am 23.01.2020 um 11:12 schrieb waldemar_hammel:
wenn menschen esel wären,
käme ihnen das universum wie eine unendliche wiese mit lauter
grashalmen vor,
so sind menschen menschen, haben gerade computer erfunden,
also dünkt ihnen das universum jetzt als riesen-computer, zellulärer
automat etc.,
dessen gesamt-informationsgehalt usw. sie sogar errechnet haben wollen.
Und wenn Dreieicke sich einen Gott machen würden, wäre dieser mit drei
Ecken beschrieben (sinngemäß nach Montesquieu). Ebenso auch der Gott der
Menschen: Blauäugig aber und blond: so sehn ihre Götter die Thraker,“
(Xenophanes)
Ja, dem Los anthropomorph gefasster Welt- und Gottesbilder entkommen wir
Menschlein nicht so leicht – wenn überhaupt jemals.
ach wie schön,
wenn immer wieder neue säue durchs dorf getrieben werden,
(aber eigentlich ist es zum gähnen langweilig)
hier wird‘s nicht langweilig, da werden grade „Umweltsäue“ durchs „Dorf“
getrieben.
jetzt halt mal das universum als riesencomputer oder
gar als hologramm
...
und was wird als nächstes kommen ?
Definitiv ein (höchst überfälliges) grundlegend neues Weltbild, das der
Menschheit helfen wird, (zumindest) von Aberglauben, falsch vermittelter
und gelebter Religion, irrwitzigen Ausformungen von Dies- und
Jenseitsvorstellungen etc. ablassen zu können.
mensch, nosce te ipsum!
Darauf hoffte ich zuletzt mit dieser (vermutlich zu sehr
verklausulierten) Metapher erkennbaren Bezug zu nehmen:
Wenn „Geist“ die Schönheit seiner Ideen (ausgedrückt durch steuernde
Organisationsmuster geformter Materie) erleben will, muss er sich
verkörpern und dazu „aus dem Paradies vertrieben oder (je nach
Sichtweise) gelockt werden. Und wenn er in „irdischen Welten“
(sinnvollderweise) seiner Allwissenheit entledigt (mit menschlicher
Blindheit geschlagen) ist, wird er bei der Suche nach dem Sinn seiner
irdischen Existenz bis zu deren kleinste Dimensionen vordringen:
dorthin, wo Raum und Zeit ihre Bedeutung verlieren und lediglich
Quantengravitation herrscht. Die „Fußspuren“ in dieser „Unendlichkeit“
wird er als seine eigenen erkennen. Dieser unendliche Kreislauf ist das
Schicksalhafte am Körper-Geist-Problem. Diesen Kreislauf zu durchbrechen
...nun ja, die Buddhisten haben da eine Vorstellung. Ich bin nicht
sicher, ob ich mich dieser anschließen sollte/wollte.
denn du bist tatsächlich der nabel der welt,
insofern deine eigenen autopoiesen deine wirklichkeiten machen,
und mehr gibt es (für dich und für kein tier) nicht !
lerne dich selbst kennen, mensch, und du erkennst dich in welt,
und damit alles über welt,
das dir jemals zusteht und möglich ist ...
Der Mensch als Nabel der Welt: wer es so sehen kann und will – warum nicht.
Die "Mechanismen" von Autopoiesis (als die Dinge selbstrefentiell
schaffendes Grundprinzip) nur per individueller „Nabelschau“ (nosce te
ipsum!) erforschen zu wollen, sollte grundsätzlich möglich sein. Dieses
Vorhaben könnte aber an der Eigenart des Menschen scheitern, dass
individuell erlebte Erfahrungen diese eben auch auf unterschiedliche
Weise gedeutet und wiedergeben werden. Die Unterscheidung von Realität
und Fiktion ist nicht hinreichend deutlich, um zu allgemein gesicherter
Erkenntnis (dem wissenschaftlichen Anspruch genügend) zu gelangen.
Alltagserfahrungen und -handeln basieren eben auf unterschiedlichen
Annahmen/Empfindungen jedes einzelnen, in Relation zur jeweils
persönlich erlebten Realität und führt notwendigerweise zu den
allbekannten, immerwährenden Missverständnissen (vor allem auch durch
Verzicht auf sprachliche Exaktheit).
Autopoiesis (Selbstorganisation) an sich, wird jedenfalls im
Zusammenhang der von mir thematisierten Gravitation u.a. von Lee Smolin
als Konzept für strukturelle Beziehungen bei der Entstehung von Galaxien
und biologischen Populationen in‘s Kalkül (eingebettete Hierarchien von
selbstorganisierenden Systemen) genommen.
„Klar sieht, wer von Ferne sieht - und nebelhaft, wer Anteil nimmt.“
(Laotse)
„Anteil nehmen“ könnte im Kontext dieser Erörterung bedeuten
(ausschließlich diesem „nosce te ipsum“ folgend), Gefahr zu laufen, bei
der Nabelschau auf sich selbst ein (subjektiv) „vernebeltes“ Bild von
den Dingen hinter den Dingen zu bekommen.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl