Am 15.03.2023 um 02:56 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
… So erweisen sich aus meso-/makroskopischer, also lebenspraktischer Sicht heraus,
neurobiologisch rezipierte und verarbeitete mikroskopische Wellenpakete als deutlich
erkennbare, konkrete materielle Objekte, wie man diese im alltäglichen Leben wahrnimmt.
Moin Karl,
im Kontext von Grenzen formuliertest Du einen Imperativ:
Welch phantastischer Mechanismus und man fragt sich,
wer diesen „erfunden“ hat!
Und ich frage mich, wie Du ernsthaft den phantastischen Mechanismus (Universum) für
„erfunden" halten kannst, wenn auch nur im übertragenen Sinn. Gerade der immer wieder
von den meisten Menschen grenzenlos übertragene Sinn von Worten ist es, der zumeist bloß
Unsinn hervorbringt. Menschen erfinden Mechanismen, aber was hat das mit der
meso-/makroskopischen, also lebenspraktischen Stellung des Menschen im Universum zu tun?
Wer das Universum für einen Mechanismus hält, wird es für „erfunden“ halten können. Aber
warum soll es sich nicht um einen aus sich selbst heraus entwickelnden Organismus handeln,
der nach inneren Wirkungsprinzipien verstanden werden kann, ohne an einen erfundenen
Erfinder denken zu müssen?
Du ignorierst sowohl die Grenzen der Umgangssprache als auch die Grenzen physikalischer
Theorien. Hinsichtlich der Umgangssprache gilt das auf ihre je eigene Weise auch für
Joseph und Thomas. Beide haben ja gerade auf Stegmüller verwiesen und seine beiden Bände
zu den Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie sind vielfach gelesen worden. Stegmüller
war ja analytischer Philosoph und seine Nachfolger betreiben seit 2010 das "Munich
Center for Mathematical Philosophy“. Insofern wäre es auch für Philosophen ein gangbarer
Weg, zunächst so vorzugehen, wie ich es Joseph gegenüber vorgeschlagen hatte: Mathematisch
aus den grenzenlosen, unendlich kleinen und großen Kontinua von Möglichkeiten kommend nach
und nach vergröbernd bis in die Wirklichkeit der irdischen Biosphäre mit ihrem Technotop
zu gelangen, in dem wir leben. Max Tegmark ("The Mathematical Universe") und
Alain Badiou ("Being and event") z.B. arbeiten ja bereits in ähnlicher Weise.
IT