Am 14.04.2021 um 10:00 schrieb Ingo Tessmann:
Hi Karl,
warum gleich überreagieren? Du kannst Dir als Christ wahrscheinlich gar nicht vorstellen,
wie provozierend auf Freidenker „Frohe Ostern“ wirken. Zum Glück gibt es nicht nur
Christen in Deutschland, sondern auch ein paar Freidenker, die sich natürlich zumeist über
den Frühling freuen, aber nichts mit dem ganzen christlichen Oster-Unsinn zu tun haben
wollen. Dabei habe ich nichts gegen Zwischenrufe, die können alles sein und sollten als
Ausnahme zur Regel der Philweb-Orientierung weiterhin eine größere Spannweite der Themen
und ihrer Behandlung erlauben.
Mit sonnigen Frühlingsgrüßen aus dem kühlen Norden,
IT
Mit Überreaktion hat der von mir verfasste Beitrag, auf den Du Dich
beziehst, nun wirklich nichts zu tun!
Du stellst nun Christ und Freidenker gegenüber und schreibst mir
ersteres Attribut verallgemeinernd zu. Wenn Du dieses aus meinen hier
verfassten Beiträgen Beiträgen ableitest, hast Du diese nicht gründlich
gelesen! Ich sehe mich viel eher als frei denkenden Menschen als den
(üblicherweise) charakterisierten Chistenmenschen. Das spricht aber
keinesfalls gegen meine Einstellung im Sinne eines religiös-spirituell,
wie aber auch naturwissenschaftlich angelegten Weltbilds. Mit „religio“
meine ich nichts anderes als einen Rückbezug auf eine von mir
angenommene geistige Ordungs-Struktur, die die materielle Welt prägt.
Ich verteidige zudem das Recht von Menschen, deren Weltsicht zunächst
einmal aufgrund ihrer familiären, schulischen und sonstig
gesellschaftlichen Sozialisierung religiös geprägt wurde; damit
verbunden ist i.A. ein anthropomorphes Gottesbild, das es für mein
Dafürhalten zu überwinden gilt. Letzteres setzt aber eine gewisse
Lebenserfahrung, ein „Wachwerden“, eine geschärfte Sicht auf die Welt
voraus, die längst nicht per se in jedem Menschen angelegt und ihm somit
nicht vorzuwerfen ist (das hochtrabende Gerede von "sapere aude" kann
man sich in diesem Kontext getrost sparen!).
Wir hatten hier ja bereits darüber geschrieben und mein Argument wurde
natürlich sofort zerredet! Verwunderlich, da man ja ansonsten immer „ein
Herz“ für die Geschundenen, Zurückgesetzten sog. Bildungsschwachen in
aller Welt zeigt; diese sind es aber, die weltweit mehrheitlich ein
persönliches Gottesbild hegen und darin (nicht selten) entscheidenden
Halt inmitten ihres erbärmlich-gesellschaftlichen und politischen
Umfelds finden.
Dort feiert man eben voller Inbrunst die christlichen Feste wie Ostern
(eigentlich ein heidnisches Fest und daher auch für mich nur ein
schwerlich hinzunehmender christlicher Bezug darauf, mit Tod und
Auferstehung eines Gottessohnes).
Es ist doch geradezu absonderlich, wie sich im Gegensatz hierzu (also
dieser - wenngleich naiv anmutenden – Tiefgläubigkeit) diese sog.
christlichen Feste Ostern/Pfingsten/Weihnachten in den säkularisierten
Gesellschaften entwickelt haben und so verwundert es natürlich nicht,
wenn „Freidenker“ deren Sinnhaftigkeit hinterfragen.
Diese Feste jedoch grundsätzlich als „Unsinn“ zu brandmarken, spricht
nicht für eine humanistisch, tolerant angelegte Sicht auf eine plurale
Gesellschaft, deren Wert man ansonsten so vehement zu verteidigen sucht!
Meine Position zu Religion und Kirche(n) habe ich hier oft genug kund
getan und verzichte daher auf Wiederholung.
Eins sollte jedoch klar sein: Da hier grundsätzlich undifferenziert und
aus deutlicher Unkenntnis heraus Religions- und Kirchenkritik geübt
wird, verwehre ich mich dagegen, dadurch pauschal weder mit naiv
fundamental sog. christlich orientierten Zeitgenossen, noch mit jedweden
kirchlich kriminellen Machenschaften in Verbindung gebracht zu werden!
Karl
PS:
Den „Gesetzentwurf zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen“
kenne ich nicht.
Grundsätzlich halte ich auch nichts davon, dass mit Kirchen in
Verbindung stehende Gelder (Kirchensteuer, Gehälter etc) vom Staat
eingenommen und teils verwaltet werden.
Das Argument der Kirchen zur Rechtfertigung dieser Verbindung liegt
schwerpunktmäßig auf deren sozialen Leistungen (Trägerschaften von
Krankenhäusern, Kindergärten etc.) sowie dem Erhalt von Kulturgütern
(Kirchen, Klöster etc.).
Nun ja, das ließe sich durchaus anders regeln!
> Am 14.04.2021 um 09:20 schrieb K. Janssen via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
>
> [Philweb]
> Das hier folgend Geschriebene ist definitiv nicht im Duktus eines „frohen österlichen
Zwischenrufs“ geschrieben:
>
> Als Charakteristikum dieser Liste hatten wir oftmals den weitestgehend
ideologiefreien Austausch von Meinungen beschworen, der sich eher an philosophisch,
naturwissenschaftlich und bisweilen natürlich auch gesellschaftspolitisch angelegten
Themen ausgerichtet hat.
>
> Es sollte hier (nach all den diesbezüglichen Beiträgen) doch selbstredend klar
geworden sein, dass eine einseitig ideologische Festlegung auf Religion/Kirche,
Politik/Soziologie allenfalls nur Privatsache sein kann, was natürlich nicht bedeutet,
diese Themen (modulo fundamental ideologischer Grundhaltung) hier generell nicht
diskutieren zu können.
>
> Allerdings ist mir nicht eingängig, warum hier religiöse Weltanschauungen etc. strikt
als Privatsache, jedoch (ohne Rücksicht auf Andersdenkende) die eigene, atheistische bzw.
säkulare Weltanschauung entgegen dieser Argumentation proklamiert bzw. radikal missioniert
wird (z.B. wh: ELI).
>
>
> Daher schrieb ich kürzlich hier, dass für den jeweils streng ideologisch gestalteten
Meinungstausch beliebige Foren im Internet (vor allem sog. soziale Medien) zur Verfügung
stehen und die man, sofern man sich diese „Schrottdiskussionen“ voller Streit und Hass
antun will, ja dann entsprechend nutzen kann.
>
> Wenn wir nun hier auch in die Richtung (gesellschafts)politischer Auseinandersetzung
gehen sollten, würde sich in dieser Liste, verstärkt durch eine augenblicklich ohnehin
durch die Pandemie massiv geschwächte psychologische Verfasstheit in der Gesellschaft und
zudem vor den Bundestagswahlen, eine kaum noch zu bewältigende Auseinandersetzung
entwickeln.
>
>
> Wir haben nun die Wahl, in welchem Sinne philweb weitergeführt werden soll. Dazu rufe
ich nun wirklich auch weitere Teilnehmende dieser Liste auf, sich entsprechend zu äußern.
Wollte man mehrheitlich philweb als Forum zu fundamental gesellschaftspolitischer
Auseinandersetzung nutzen wollen, werde ich hier aufhören.
>
> Karl
>
>
>
> Am 14.04.2021 um 07:58 schrieb K. Janssen via Philweb:
>> [Philweb]
>> Will man nun philweb hier zum politischen Agitationsforum umgestalten? Dann kann
das hier ohne mich weitergehen!
>>
>>
>> Karl
>>
>>
>>
>> Am 14.04.2021 um 01:35 schrieb waldemar_hammel:
>>>
>>> Am 13.04.2021 um 15:58 schrieb Ingo Tessmann:
>>>>
>>>>> Am 10.04.2021 um 19:51 schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
>>>>>
>>>>>
>>>>> es kann nicht angehen, dass wir hier DE offiziell in einer
>>>>> "freiheit-lichen demokratie" leben und leben wollen, und in
wahrheit
>>>>> alle opfer einer verkappten theokratie sind.
>>>>
>>>> Dazu passt die Meldung der gbg vom 11. April: "Die Debatte über die
Ablösung der Staatsleistungen wird von Kirchenlobbyisten bestimmt
>>>>
>>>> Am heutigen Montag findet im Innenausschuss des Bundestags eine Anhörung
über den Gesetzentwurf zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen statt. Die dazu
eingeladenen Sachverständigen stehen entweder in enger Beziehung zu den Kirchen oder
plädieren für hohe Entschädigungsleistungen des Staates. Dagegen richtet sich nun der
Protest säkularer Organisationen.
>>>>
>>>> Seit 1919 steht der Auftrag der Ablösung der sogenannten
"historischen Staatsleistungen" an die Kirchen in der deutschen Verfassung. Doch
dazu ist es bislang noch nicht gekommen. Vielmehr flossen seither allgemeine Steuergelder
in Höhe von rund 20 Milliarden Euro an die beiden christlichen Großkirchen. Und nach dem
aktuellen Gesetzesvorschlag sollten die Kirchen weitere 10 Milliarden Euro als Ablösesumme
erhalten. Warum sollten die deutschen Steuerzahler*innen dies klaglos hinnehmen?“
>>>>
>>>> Die Antwort ist einfach: Weil die deutschen Opfer der verkappten
Theokratie BRD mehrheitlich Christenparteien (SPD, CDU/CSU, AfD) wählen.
>>>>
>>>> IT
>>>>
>>>>
>>>
>>>
>>> die GBS meintest du,
>>>
>>>
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/staatsleistungen-mount-evere…
>>>
>>> und man muss sich das auf der zunge zergehen lassen:
>>>
>>> für die enteignungen der kirche durch napoleon: klöster, ländereien, usw =
säkularisierung von kirchenvermögen vor 200 jahren, zahlen wir, vorzüglich deutschland,
bis in alle ewigkeiten jährlich als wiedergutmachung ca 500 millionen euro an rom,
>>>
>>> und das sind steuergelder, also bezahlt in DE jeder arbeitende, katholen,
evangelen, andersgläubige, ungläubige, der steuern zahlt, und finanziert rom völlig
ungefragt mit !
>>>
>>> und das unabhängig davon, dass eh ca 50 milliarden euro jährlich aus DE nach
rom fließen,
>>>
>>> und unabhängig davon, dass der DE staat alle kirchenrichtungen und
kirchenmänner in DE hauptsächlich oder ganz aus steuern finanziert, zb erhalten
DE-bischöfe ihre saläre und zuwendungen nicht etwa, wie man denken könnte, von den
kirchen, sondern vom DE-staat, auch alle einrichtungen in kirchlichen trägerschaften in DE
werden gänzlich oder teils nicht etwa von den kirchen bezahlt, sondern vom DE-staat aus
steuergeldern finanziert - und das sahnehäubchen ist, dass wir alle in form unseres
staates = steuermitteln, finanzieren dürfen, aber keine oder kaum mitsprachrechte haben,
wie in demokratie üblich, weil kirchenrechtliches dies nicht zulässt = das
kirchenrechts-system als parasitäres sonderrechtssystem innerhalb unseres DE säkularen BGB
und StGB rechtes !
>>>
>>> ich nenne daher das kirchenrechtssystem ein clan-rechtssystem, und belege es
mit voltaires "ELI" = es gehört dringend abgeschafft und die täter, wie sonst
auch üblich, bestraft, denn es ist völlig klar, dass ein parasitäres sonderrechtsystem
innerhalb eines legalen und säkularen rechtes kriminalitäten aller arten fördert und
geradezu fördern muss, siehe ua. die ubiquitären sexuellen kriminalitäten und die
engagements der kirche in mafiöse strukturen hinein = waffenhandel, menschenhandel,
drogengeschäft usw an halblegalem und komplett-illegalem
>>>
>>> was soll es zb nützen, wenn wir zwar ein kriegswaffen-kontrollgesetz haben,
das eh schlecht genug funktioniert, die kirche aber im rahmen "missionierungen",
zb auch heute ukraine, syrien, afrika an waffenschiebereien aller arten beteiligt ist,
oder in form von sonder-orden, wie der pius-bruderschaft und zb dem opus dei im
südamerikanischen drogengeschäft zur geldbeschaffung engagiert ist ?
>>>
>>> wh.
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