Zum hier zuletzt erörterten Wahrheitsbegriff des Aritstoteles, den ich in meiner Antwort
auf Ratfrag an den geläufigen Wahrheitstheorien der Philsosophie (bezogen auf Aritstotes
der Korrespondenztheorie) zu erläutern suchte, haben sich (offenbar nicht nur für
Waldemar) weitere Fragen aufgetan, denen ich - wie Joseph meint - ausgewichen sein soll.
Da diese Fragen jedoch nicht auf die genuin allgemeingültige Interpretation der von mir
vorgestellten Wahrheitstheorien abzielten, sondern deren Gültigkeit mit den üblichen
Totschlagargumenten Waldemars (als dem kongenialen Prototyp der Skeptikerszene) das ganze
Thema sogleich „gegen Masse gelegt“ hat:
wh: „... alles, was wir haben, sind nur "hirngemachte fakten", die wir mit einer
diesem hirngemachten zugrunde liegenden und hirngemachtes auslösenden nur vermuteten
wirklichen wirklichkeit im optimalen fall 1:1 analogisieren“
Die übliche Leier also von der Fallibilität des Menschen resp. von dessen (von Waldemar
behaupteter) generellen Unfähigkeit, die faktisch reale Lebenswelt adäquat gedanklich zu
erfassen und daraus entsprechende Inferenzen zu entwickeln. Unter diesem Gesichtspunkt
kann eigentlich kein auch nur irgendwie zielführender Diskurs über einen Wahrheitsbegriff
zu Ende gebracht werden.
Unbeschadet dessen muss natürlich bei jeglichem Versuch von Wahrheitsfindung davon
ausgegangen werden, dass (wie ich zuletzt hier schrieb) eine absolut gültige
Wahrheitskonzeption nicht bestehen kann, weil sie an der Lebensrealität scheitert, da -
bezogen auf die jeweilige Faktenlage – für einen als Tatsache behaupteten Sachverhalt (als
„Wahrmacher“) zumeist immer noch (mehr oder weniger) begründete Zweifel anzubringen sind.
Wenn jedoch eine Faktenlage objektiv und eindeutig zutreffend ist, erübrigt sich jeder
Zweifel resp. jedes Argument, die Wahrheit dieses Faktums infrage zu stellen.
Das ist reale lebenspraktische Handhabung des Wahrheitsbegriffs, ohne die Menschen
außerstande wären, den unabdingbaren gesellschaftlichen Dialog mit hinreichender
Gewissheit an Glaubwürdigkeit zu führen. Mit einer solcherart umgesetzten
Wahrheitskonzeption sind alle genannten Wahrheitstheorien auf pragmatische Weise quasi
kongruent angewendet.
Bester Gruß! - Karl
PS: Mit Dank und einigem Vergnügen verfolge ich, wie Du mich von den „Mühen“ zu befreien
suchst, Waldemars Fragen tiefer gehend beantworten zu müssen. Du führst zwar nicht den
„groben Keil“ auf „groben Klotz“ doch Du führst ihn geschickt und nahezu unausweichlich.