Am 23.04.2024 um 12:04 schrieb ingo mack
<ingo_mack(a)web.de>de>:
… in meinem Erwerbsleben hatte ich mir die Lebens-Funktion „Finde den Fehler" zum
Hauptmotiv aller Handlungen gemacht.
Hi IM,
ich hatte mich im Zuge der Jugendbewegung seinerzeit orientiert an „de omnibus dubitandum
est“ — „An allem muss gezweifelt werden“. Ich meinte, das Motto beim zweifelnden Sokrates
gelesen zu haben, es stammt aber von Sören Kierkegaard, der damit seinen „Johannes
Climacus“ zu denken beginnen lässt. Zweifel ist immer angebracht, aber natürlich nicht an
allem gleichzeitig möglich. Jedenfalls sind Fehlersuche und Zweifel am verbreitesten in
den Wissenschaften.
Rio Reiser hat mit „Alles Lüge!“ ja auch einen Song zur Wahrheitssuche gemacht, indem er
textete „Es ist wahr, dass … aber sonst -- Alles Lüge!“ Das ist natürlich überspitzt
formuliert, aber was ohne Beweis bloß gemeint wird, ist zumindest als zweifelhaft
anzusehen. Und so scheinst Du es mit den „Nachrichten“ zu halten:
… und ich bin mit dem, was ich aus der Aussenwelt
„erlebe" leider nicht immer einverstanden. also mit dem was ich
"Nachrichten" entnehme; Nachrichten die auch wiederum von Abhängigen angefertigt
und verbreitet werden. Sinn und Zweck von „Nachrichten" sind meiner bescheidenen
Meinung nach zu weiten Teilen "gefärbt“, verbreiten „Stimmung" statt
"Wirklichkeit" und alle machen Beifall johlend, schenkelklatschenden Humor
emphatierend mit. Nein, ich bin nicht gebaut für diese Art „Gewaltverbrechen“
Als Handwerker siehst Du Dich naheliegenderweise als „gebaut“ an, aber natürlich bist Du
nicht als Werkstück gebaut, sondern als Organismus gewachsen. Und die Art
„Gewaltverbrechen“ in den Medien sähe ich eher als strukturelle Gewalt und nicht als ein
Verbrechen an. Wobei im Internet meinem Eindruck nach über 99% pseudonachrichtler Unsinn
verbreitet wird, in den öffentlich-rechtlichen Medien aber über 90% der Nachrichten
quellenkontrolliert seriös sein dürften.
… warum hat die Chef-Ermittlerin der
Cum-Ex-Wirtschaftkriminalität hingeschmissen? das wäre auch eine gute Frage, auf die
erschöpfende Antworten wirklich etwas ändern könnten, nur als Bemerkung zum derzeitigen
tagesaktuellen Unwohlsein.
Dazu passend hatte ich in meiner Mail geschrieben, dass in der Politik der Lobbyismus
dominiere und es in der Wirtschaft um Reichtumsvermehrung einer schon wohlhabenden
Minderheit anstatt um mehr Nachhaltigkeit für die Mehrheit gehe. Ähnlich sieht es die
Juristin Anne Brorhilker, die gerade ihren Job als Cum-Ex-Ermittlerin hinschmiss, um
fortan für die „Finanzwende" zu arbeiten. Unter tagesschau.de war darüber zu lesen:
„Die Politik, so Brorhilkers Fazit, habe elf Jahre nach Bekanntwerden der ersten
Cum-Ex-Fälle noch immer nicht hinreichend reagiert. Der Steuerdiebstahl sei längst nicht
gestoppt, es gebe Nachfolgemodelle, wie bei einem "Hase-und-Igel-Spiel". Grund
seien fehlende Kontrollen, was bei Banken und auf den Aktienmärkten geschehe.“ In einer
Gelehrtenrepublik ginge es natürlich gerechter zu …
IT