Am 06.09.2022 um 13:56 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Und ja, du bist der Einzige in dieser Liste und eine Ausnahme im genannten Sinn. Ich habe
leider nur Wikipedia. Haha.
Hi JH,
den Sombart gibt es auch frei kopierbar an der Uni Rostock. Wie auch immer, seine
Definition des Kapitalismus lautet: „Unter Kapitalismus verstehen wir ein bestimmtes
Wirtschaftssystem, das folgendermaßen sich kennzeichnen läßt: es ist eine
verkehrswirtschaftliche Organisation, bei der regelmäßig zwei verschiedene
Bevölkerungsgruppen: die Inhaber der Produktionsmittel, die gleichzeitig die Leitung
haben, Wirtschaftssubjekte sind und besitzlose Nurarbeiter (als Wirtschaftsobjekte) durch
den Markt verbunden, zusammenwirken, und die von dem Erwerbsprinzip und dem ökonomischen
Rationalismus beherrscht wird.“
Um im Gabler 100 Jahre später heißt es: „Kapitalismus, historisierende und, v.a. durch die
Vertreter des Marxismus, wertende Bezeichnung für heutige Wirtschaftssysteme mit
dominierendem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dezentraler Planung des
Wirtschaftsprozesses. Es herrschen Erwerbs- und Gewinnstreben vor. Das Konkurrenz- und
Leistungsprinzips ist anerkannt. Wertneutraler als K. ist der Begriff der
Marktwirtschaft.“
Das Gleichsetzen von Kapitalismus und Marktwirschaft steht natürlich unter
Ideologieverdacht; denn warum sollte es keine Marktwirtschaft ohne Kapitalismus geben?
IT