Am 11.06.2024 um 00:33 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Anneliese Michel starb an den Folgen einer massiven Unterernährung,
die sich im Verlauf ihrer von religiösen Wahnvorstellungen begleiteten
Krankheitsphase, ausgelöst durch epileptische Anfälle, entwickelt hat.
Ihr Elternhaus war streng religiös, eine Grundeinstellung, die auch
für die Tochter massgebend war und daher ihre epileptischen
Zusammenbrüche als Besessenheit durch einen/den Teufel erklärt wurden.
Diesen galt es auszutreiben und das mit allen Mitteln. Ein Verhalten,
das bei religiösen, wie auch säkularen Sekten zu beobachten ist, hat
dazu geführt, dass jegliche externe medizinische Fachexpertise
ausgeschlossen wurde und man sich stattdessen auf Gebete und eben dem
Prozedere einer Teufelsaustreibung verlassen hat. Damit war man - von
allen guten Geistern - verlassen.
na ja, es hat alles eine vorgeschichte (und einen nachspann):
https://de.wikipedia.org/wiki/Anneliese_Michel
was man sagen kann:
anne michel war physisch epileptikerin + und psychisch von 7 namentlich
genannten dämonen besessen, die epilepsie zu heilen oder erträglich zu
gestalten gelang nicht + und das austreiben der dämonen gelang ebenfalls
nicht, am ende starb sie an magersucht aufgrund
vordergründig-freiwilligen extremen fastens, woran man sehr gut sieht,
dass simpler traubenzucker-entzug sowohl den körper tötet, als auch
dämonen völlig vernichtet
Denkt man nun an Schamanentum, oder sog. (auch
fachmedizinisch
anerkannte) Wunderheilungen etwa in Lourdes oder anderen
Wallfahrtsorten, kommt unweigerlich die Frage auf, ob es sich dabei
(ähnlich wie bei Heilung durch Homöopathie) um die erfolgreiche
Aktivierung von Selbstheilungskräften (was bei Spontanheilung kaum
möglich ist) oder tatsächlich um medizinisch nicht erklärbare
Phänomene handelt.
nun ja, als meine mutter gestorben war, fand ich in ihrem zu räumenden
"nachlass" zwei 10-liter-humpen plastikkanister mit orginalwasser aus
lourdes, die weltweit verschickt werden, die ihr aber trotz der
riesen-menge nicht vom tod wegzukommen geholfen hatten. ich habe das
lourdeswasser dann weggeschüttet, um so wenigstens die kanalisation zu
heiligen
Ist es eine Frage des Glaubens - wie es von Jesus
berichtet wird?
„So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem
Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch
wird nichts unmöglich sein.“ (Matt. 17/20).
ähnliche erfahrung habe ich selbst. ich habe einmal den mount everest
mitels senfkorn ein paar meter nach hinnen-links versetzen müssen, als
er mir im weg war (natürlich danach für reinhold messner wieder
zurückgesetzt)
Kein Wunder aber, warum bibelkundige Christen an die
Möglichkeit der
Teufelsaustreibung glauben:
Bei Mt 8.28-34 die Erzählung von der Heilung des besessenen
Geraseners: …. „Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass
uns in die Säue fahren! Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren sie aus
und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter ins
Meer, etwa zweitausend, und sie ersoffen im Meer.“
dass leute damals 2000 hausschweine gehalten haben, klingt sehr
unwahrscheinlich, denn das wäre selbst heute einem bauern wegen schierem
arbeits-aufwand damit nicht möglich, zudem mögen schweine salzwasser =
meer, überhaupt nicht, und außerdem können schweine sehr gut schwimmen,
womit ein ertrinken fast ausgeschlossen ist - der jesus muss da
irgendwas falsch mitgekriegt haben
Ja, was soll man darüber denken, dazu sagen? Womöglich
bleibt nur die
Feststellung, dass Menschen sich immer auch im „Dunstkreis“ von
Geistern wähnten - seien sie als gute oder böse angenommen - und es
bis heute tun.
ja, und besonders, da menschen ihren eigenen geist ja oft vermissen lassen
Und wenn ich hier schon Bonhoeffers „Gute Mächte“
erwähnte, die mir
zur Seite stehen, dann sollte ich mich nicht wundern, hier als dem
Mystischen anheim gefallen, beschrieben worden zu sein.
dem steht aus meiner sicht entgegen, dass jede entität, die als "macht"
mir gegenübertritt, per def eine schlechte/ungute macht ist, weil nicht
"auf augenhöhe"
Kompliziert diese Geschichte, nur gut, dass man hier
in Bayern von
Schutzengerln spricht, das macht diese Geschichte einfacher - hätten
sich die Michels schlicht an diese gehalten, wär‘ es für ihre
Anneliese besser ausgegangen.
ist völlig klar: bayern als "spitzweg-landscape, wo man nie genau wissen
kann, ob man gerade einem menschen aus fleisch und blut oder einem
hölzernen "marterl" gegenübersteht
wh.
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