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Am 19.07.2022 um 16:09 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Hi Karl,
und schon hast Du Dich verrenkt, denn c^2 ist das Quadrat einer Geschwindigkeit und keine
Energie.
Jetzt musste ich erst mal nachsehen, wo ich mich da verrenkt haben soll. c^2 ist natürlich
Lichtgeschwindigkeit im Quadrat und als solches keine kinetische Energie.
Das habe ich auch nicht geschrieben, vielmehr c^2 als kinetische Energie einer
relativistisch bewegten Masse resp. eines Körpers äquivalent gesetzt.
Um es eindeutiger auszudrücken hätte ich es nicht als in Klammern gesetzte Nebenbemerkung,
sondern explizit die Tatsache beschreiben sollen, dass in Einsteins Gleichung E = mc^2 die
Masse (m) und Energie (E) äquivalente physikalische Größen sind und ineinander umgewandelt
werden können sowie weiterhin In der Gleichung die erhöhte relativistische Masse (m) eines
Körpers multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit im Quadrat (c^2) gleich der kinetischen
Energie (E) dieses Körpers ist.
Zudem waren wir schon mehrfach bei der
„Energie-Massen-Äquivalenz“, ohne zuvor zu klären, was jeweils unter Energie, Materie und
Form zu verstehen ist. Du setzt offenbar Materie mit Masse gleich, wie sie in Einsteins
Formel vorkommt, d.h. als Summe aus Ruhe- und Bewegungsmasse?
Masse mit Materie gleichsetzen? Ein - auch bewegter - Körper ist (modulo seiner
immateriellen Funktionalität sofern auf Lebewesen bezogen) schlichtweg Materie. Doch kommt
es bei differenzierter Sicht auf diesen Zusammenhang sicherlich auf die grundlegende
Klärung der Begriffe von Masse und einer sie bewegenden Energie an.
Meiner Erinnerung nach, verstehen Physiker unter
Materie aber zumeist nur das, was Ruhemasse hat. Dann wäre Energie der Oberbegriff, nach
dem wir uns strecken könnten.
Wenn die Natur aus sich selbst heraus zu evolvieren vermag, warum ihre Entwicklung nicht
einfach energiegetrieben annehmen? So führt es bspw. Arto Annila vor (auf den ich
wiederholt verwies), indem er (zumindest in Fluktuationen immer vorhandene)
Energiedifferenzen als treibend annimmt, wobei mit einem quantisierten Energiefluss
selbstredend Wirkungen sich ausbreiten, d.h. mit Energie immer auch Zeit verbunden ist.
Energie mit Zeit verbunden; nun, das hatte ich doch geschrieben:
Newtons Impuls (als für unsere empirische Lebenswelt glücklicherweise physikalische Größe)
ist bekanntlich als das Produkt von Masse und Geschwindigkeit definiert (p=m·v) und die
Kraft als Ableitung des Impulses nach der Zeit (F=dp/dt).
Zeit ist (wiederum das entscheidende Faktum und damit erweist sich Büchners Darlegung als
weitsichtig und gültig angelegte Definition
Als grundlegend dabei können die Photonen angenommen
werden, die mit ihrer absoluten Vakuumgeschwindigkeit gemäß c t zugleich den Raum
aufspannen. Mit der Raumzeit schafft Photonenenergie Form. Mir gefällt diese Vorstellung,
alles aus dem Licht heraus zu verstehen versuchen. Wenn das keine Erleuchtung ist!?
Vollends d‘accord! Es ist überhaupt das beste Denkmodell. Wo wir uns hier noch in tiefer
gehenden Sicht unterscheiden werden, wird meine Auffassung von Photonen als Träger von
Information sein, gemäß dieser Materie geformt wird. Zugegeben abstrakt, hat aber
unmittelbar nichts mit Gott und Geistern zu tun. Warum bringst Du mich immer wieder mit
diesem kreationistischen Denkmodell in Verbindung? Nur weil ich Katholik bin, muss ich für
mein Verständnis der hier erörterten Zusammenhänge nicht notwendigerweise an die Genesis
(als lediglich metaphorisch erklärte Schöpfungserzählung) gebunden sein.
Ja zum Glück leben wir -bestens und fein
angestimmt - in einer von Materie getragenen aber eben nicht auf sie gründenden - Welt
resp. Universum. Oder siehst Du etwa das Quantenvakuum als materielle Substanz und nicht
als prinzipiell zeit- und damit masseloses Agens?
Das Quantenvakuum könnte in Einklang mit obigem Materieverständnis als energetischer
Untergrund der Materie aufgefasst werden, aus dem sich ständig virtuelle Leptonenpaare
materialisieren, um sogleich wieder in den Untergrund zu annihilieren. Und dann sind da ja
auch noch die geheimnisvollen „Dunkle Materie“ und „Dunkle Energie“. Wiederum
begriffsgymnastisch formuliert, ist der Energie die Form immanent, so wie allgemein der
Immanenz die Transzendenz immanent ist.
Darüber hatten wir uns kürzlich ausgetauscht. Ganz exakt meiner Meinung: in Energie ist
die Form immanent, wie man es an Lichtenergie (Photonen als Informationsträger) am besten
verdeutlichen kann und dazu passend die abstrakte Formulierung: der Immanenz ist die
Transzendenz immanent.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
Da Energie in Ruhemasse wandelbar ist, würde ich sie
nicht esoterisch, spirituell oder religiös als immateriell bezeichnen und mit „Geist"
oder „Gott“ in Verbindung bringen. Sie könnte als potentiell materiell von der Ruhemasse
als aktuell materiell unterschieden werden.
IT
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