(ganz unten sind noch zwei Absätze, die zwei vorletzten, zu
Kategorisierung und Wortklauberei, (Karl schrieb ein so ähnliches Wort))
Am 12.02.23 um 04:21 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb:
... meine schilderung von unserem geradezu
durchseucht-sein mit
ideologien ... auf strikte abwehr und leugnen stößt
diese Schilderung mag ja stimmen, nur impliziert sie, dass ein mehr oder
weniger möglich ist.
- und deshalb auch sofortige sprachliche
dissimulations-versuche als
"ausweichversuche" impliziert
ja
statt zu begreifen, wie sehr ... unseren blick
bestimmenden und
eingrenzenden ideologien ganz automatisch und ohne unser bewusstes
zutun
hinein-gebildet und -geformt werden - erst später im bewussten leben
wird das dann noch getoppt, indem geistige/mentale/bewusst+unbewusst
-erzeugte ideologien aller arten dazukommen,
hier und auch nachher gehst du von einfachen "Wahrheiten/Falschheiten"
aus, die vom Sprachgebrauch her noch keine Ideologien sind, ok, wenn du
sie doch schon dazu zählst.
wie zb der lediglich ideologisch zu verstehende
scheinbare
unterschied zwischen "belebter natur und unbelebter", oder
auch rein
ideologisch bedingt:
also nur "bedingt", also verursacht, ... ideologisch, von Ideologien,
das ist mir zu ungenau, also nur wahrscheinlich ...
wir als intelligenzbestien, und alles andere im tier-
u pflanzen-
reich als im vergleich "saudumm", oder mensch als mit
göttlichem
connect, der schon ab menschenaffe nicht mehr gegeben sei = all sowas
blickverstellende ideologien, und teils übelster sorte
so ungefähr, oder "wahrscheinlich", ok
und, nochmal gesagt: ideologien sind immer auch aktive
selbst-gefängnisse, weil sie selbstbestätigend wirken ("wer nur rosa
sehen kann, hält zwangsläufig alles für rosa", was wiederum das
richtigsein der rosa-ideologie bestätigt)
Die Selbstbestätigung ist separat zu denken, sie geschieht schon, wenn
gleichartige (Tiere, Menschen) sich zu gleichartigen gesellen,
Individualismus auch, schlimmere Wörter hierzu sind schließlich aus der
Sprache ausgeschlossen.
sondern immer und stets nur von wahrscheinlichkeiten
zb
"wahrscheinlich fällt der losgelassene stein nach unten",
"wahrscheinlich folgt aus heute
Dann würde die Frage würde sich immer wieder stellen: wie wahrscheinlich
ist es, dass meine Sache noch an der richtigen Stelle liegt, also das
"wahrscheinlich" macht die Sache nicht einfacher. Waldemar, du hast
nicht bemerkt, dass ich ein Mann von der Straße bin, meine Intelligenz
ist sehr beschränkt.
Insgesamt scheint mir die Dominanz von Ideologie bei Personen
vorzuliegen. Sie wird aber üblicherweise extern gesehen, da liegst du
ein wenig neben dem Sprachgebrauch, obwohl du die eine Art auf die
andere beziehst. Extern in Gruppen, Großgruppen, oder nur "bei den
anderen, bei mir nicht", so will es der Sprachgebrauch, nicht ich.
Nebenbei bemerkt, ich hatte das Wort "Ideologie" als Beispiel für eine
Kategorisierung genommen, ich hätte statt dessen das Wort "Krieg" nehmen
können. Sobald so ein Wort verwendet wird, entstehen Fragen, hier: Sind
wir schon im Krieg? Ist das schon ein Krieg, oder nur ein kleiner Krieg.
Weitere Wörter bieten sich an. Gegenteil-Wörter. Begriffsklauberei kann
beginnen. Wenn Fragen sich stellen, bin ich nicht an der
Begriffsklauberei beteiligt, ich kann mich aber mit Fragen zum
jeweiligen Denken beteiligen. Ich könnte mich an der Klauberei nur
beteiligen, wenn ich die Wörter brauchen würde.
Ein Beispiel zum Sich-Beschränken auf eine Ebene umgeht den
Kategorienfehler (
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorienfehler): Wer
das Wort "Mannschaft" nicht braucht, kann beim Denken der Einzelnen
bleiben, und bei der Gruppe, ohne mehr zu denken als eine Gruppe (also
eine Menge, in diesem Fall von Personen, die interagiert oder nicht). Er
nutzt zwar das Wort Gruppe, dieses verwendet er aber für alle anderen
Fälle, in denen Einzelne zusammen wirken, und so kann er nicht sagen,
dass ein Land gegen ein anderes Land Krieg führt. Das "umgeht" kann zwar
in Frage gestellt werden, und der Vorwurf, "Gruppe" sei auch so ähnlich
wie "Mannschaft", kann entstehen. Nur mit dem Wort Gruppe wird das
Denken einfacher, dem entspricht ungefähr ein Minimalismus, oder das
Wort Epochä kann dazu gesagt werden. So kann es sein, dass es kein
"umgeht" ist. Hier geht es in Richtung "Theorie oder Genealogie der
Kategorienbildung", deren Anfang noch nicht einmal vorliegt. Hiermit
kann also verstanden werden, dass auch das Wort Ideologie zwar gesagt
werden kann, es aber nicht gedacht werden braucht, von demjenigen, der
in dem Fall etwas anderes denkt.
Hier schließt sich, nebenbei bemerkt, sogar der Kreis mit Waldemars
"subjektiver Ideologie" zur "großen Ideologie", er hat das
umgangssprachlich vorliegende Wort für Ideologie ("große Ideologie")
aufgeteilt, wie ein Zauberlehrling, und ist noch mehr in der Bringschuld
als alle, die das Wort nur für die "große Ideologie" gebrauchen. Das war
also dein Eigentor, Waldemar! haha.
JH