hallo ingo m.,
wirst vielleicht ungläubig den kopf schütteln, aber meines, wie es
hochgestochen heißt, "meines dafürhaltens" kann der wirkliche achilles
die wirkliche schildkröte tatsächlich nicht ein- oder gar über- holen,
und das nicht, weil ich den "schnöden alltag" bestreite, sondern folgendes:
in einer wechselwirkungen-welt können weder achill noch die kröte auch
nur für 1 sec der + die genau selben bleiben,
wenn ein achill_1 also losläuft, wird er sich auf dem weg per ww's mit
der umgebung in achill_2 umwandeln, dann in achill_3, usw
und dasselbe gilt für die kröte,
sodass zwar anfangs achill_1 und kröte_1 losgelaufen sind, aber im ziel
achill_n und kröte_m ankommen,
und wenn sie sich vorher zum überholen treffen, ein achill_nx eine
kröte_my überholen wird
überholen kann EIN achill_n EINE kröte_m also schon, aber nicht ein auf
der laufstrecke selbstidentisch-bleibender achill eine auf der
laufstrecke selbstidentisch-bleibende kröte,
oder andersherum, wenn man selbstidentität beider voraussetzen will,
dann können achill und die kröte nicht einmal den gemeinsamen lauf starten
achill_1 am anfang und achill_n am ende der laufstrecke haben ww-bedingt
den semantischen abstand x voneinander
und die kröte_1 am anfang hat von der kröte m am ende der strecke den
semantischen abstand y
es gilt auch hier der spruch "du steigst nie als genau-selber zweimal in
den genau-selben fluß", denn ww bedingt gilt (auch) in dem fall folgende
symmetrie:
du kannst nicht zweimal hintereinander der genau-selbe sein, und der
fluß ebenfalls nicht
zenon hätte sein paradox also richtig formulieren müssen:
"ein selbstidentisch-bleiben-wollender achill kann eine
selbstidentisch-bleiben-wollende schildkröte niemals ein- oder gar über-
überholen"
verstanden ?
wh.
Am 30.01.2025 um 22:59 schrieb ingo_mack über PhilWeb:
der dem griechischen Philosophen Zenon von Elea zugeschriebene Trugschluß
der un-einholbaren Schildkröte.
hier sicherlich allen bekannt, nur der Verständlichkeit halber noch mal
erwähnt:
Das Paradoxon handelt von einem Wettlauf zwischen dem für seine
Schnelligkeit bekannten Achilles und einer sich langsam bewegenden
Schildkröte. Beide starten zum selben Zeitpunkt, aber die Schildkröte
erhält anfangs einen Vorsprung. Obwohl Achilles schneller ist, kann er
sie niemals einholen.
Zenons Argument beruht auf der Annahme, dass Achilles zunächst den Punkt
erreichen muss, an dem die Schildkröte gestartet ist. Bis zu diesem
Zeitpunkt wird sich die Schildkröte, wenn auch nur um eine kleine
Strecke, zu einem anderen Punkt vorwärts bewegt haben. Bis Achilles die
Strecke zu diesem Punkt zurückgelegt hat, wird die Schildkröte zu einem
anderen Punkt vorgerückt sein usw.
die genauer definierte Situation ist auch auf
https://de.wikipedia.org/wiki/Achilles_und_die_Schildkr%C3%B6te
nachzulesen;
mir geht es um etwas anderes:
ich habe mich darauf eingelassen, die jeweiligen Abstände der beiden
kontrahenten
(achilles und die Schildkröte) von Hand mit den mir zugänglichen und
verstandenen
Grundrechenarten (also Addition, Subtraktion, Multiplikation und
Division)
auf einem "immer kleiner werdenden" Notizzettel zu notieren.
Es war nicht nur die Theorie von Zenons Paradoxon, die mich faszinierte,
sondern auch die emotionale Reaktion, die das Nachrechnen dieser
Unendlichkeiten in mir hervorrief
als sich die Zahlenwerte dem Zeitpunkt des Überholvorgangs näherten;
blieb aber dabei, den genauen zeit-und wegpunkt
mit natürlichen Zahlen und einfachen rechenoperationen zu errechnen.
je näher ich dem Ergebnis (tatsächlicher Überholvorgang) kam, um so
kürzer wurden
die Wege und die Zeiteinheiten der zu noch verbleibenden Wegstrecke, die
sich dem Trugschluß zufolge
immer noch um ein kleines stück weg verlängert.
dieses "emotionale Empfinden einer mathematischen Situation", das von
mir händisch
nachgerechnete "Ergebnis" einer Lösung war geradezu aufregend.
also nicht, dass es mich aufgeregt hätte, dass es keine unendliche
Verlängerung
auf einer endlichen Strecke gibt, sondern meine innere Spannung, wie
klein die Abstände
aufgrund der mit Grundrechenarten berechenbaren expotentiell verändert
werden können.
soviel zur emotionalen Beteiligung eines Fachfremden zur Mathematik
in einem Forum vornehmlich philosophisch intendierter Teilnehmer.
was für Schlüsse ich daraus zog und ziehen werde mag auf einem anderen
Level diskutiert werden, dies hier nur
als kleinen philosophischen angehauchten Zwischenruf aus der Diaspora
--
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