Am 16.03.2023 um 05:40 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Karl, ich wollte eigentlich nur sagen, dass unsere Begriffsbildungen zwar nicht
jenseitige Wesenheiten wiederspiegeln, aber auch nicht voraussetzungslos sind.
Bei "Baum" z.B. würde zu den Voraussetzungen zwar nicht die Farbwahrnehmung
gehören - auch ein Farbenblinder kann den Ausdruck verstehen - aber u.a. die
hell-dunkel-Wahrnehmung oder zumindest taktile Wahrnehmung. Die kann man nach
entsprechenden Experimenten mit physiologischen Gegebenheiten in Verbindung bringen. Sie
ist darin aber nicht enthalten. Wir könnten sagen, dass wir nur eine bestimmte Wahrnehmung
haben, wenn ein bestimmter physiologischer Vorgang stattfindet. In dieser Terminologie
könnte auch ein Blinder "sehen". Von einem üblichen Sehtest hätten wir uns damit
verabschiedet.
Unter Berücksichtigung der Voraussetzungen unserer Begriffsbildung finde ich es nicht
abwegig, von "angeborenen Ideen" zu reden, die wir uns nicht ausgedacht haben.
Statt "Mannigfaltigkeit" (Kant) könnte man auch "komplexes Gebilde"
oder "Lebensvielfalt" sagen.
Claus
d'accord, nun habe ich’s verstanden, Claus!
Bester Gruß! - Karl