zu den Sätzen von Claus Zimmermann:
Ich würde unterscheiden zwischen kausalen
Zusammenhängen,
regelgeleitetem Handeln und Erleben. Das erste und das zweite
finden wir
auch bei Mechanismen und Algorithmen. Die Frage ist, ob wir ihnen das
Dritte einpflanzen können. Bei der Verwendung von Farbworten z.B. folgen
wir Regeln. Das Wort ist korrekt, wenn die Farbe des damit bezeichneten
Gegenstands der eines bestimmten Farbmusters entspricht.
Wenn das so wäre, müsste die Person auch Sätze zu den Regeln sagen
können. Und wenn sie das nicht kann, ist sie vielleicht in derselben
Lage wie eine Biene, welche die Zielpunkte mit bestimmten Farben
ansteuert, ohne Regeln zu befolgen. Also dürfte schon mal der Satzteil
„..folgen wir Regeln“ fragwürdig oder gar falsch sein. Wenn eine Person,
die etwas rot sieht, nicht sagen kann: „es ist grün“, wird wohl eher
Kausalität vorliegen als ein Vergleichsapparat, der mit Regeln abläuft.
Dass und ob diese Kausalität sich auf Gelerntes bezieht, ist Nebensache.
(siehe
http://weltordnung.de/W%C3%B6rter%20mit%20S%C3%A4tzen%20lernen.pdf im
Absatz mit dem Wort Einhorn).
Wie wir aber die Muster unterscheiden, das können wir
nicht sagen.
Wir können keine Bedingungen dafür angeben, sondern nur die Muster
zeigen.
Ich kann keine Muster in mir finden, ich komme innen an nichts heran.
Und wenn eine Person außen zwei farbige Sachen nebeneinander
unterscheiden soll, und gesagt bekommt, das eine sei ein Muster, das
andere das Prüfobjekt, ist das eine ganz andere Situation als die
anfänglich beschriebene.
...
Ich kann die vielen vorgefundenen Wörter nicht benutzen, ich bedarf
ihrer einfach nicht, sie sind: „Bedingungen, Zeichen, Kalkül,
Beziehungen zwischen Zeichen, Anwendung des Zeichens, Axiome, Ausdruck,
Erklärung der Zeichen, Zeichenoperationen, Definition, Erklärung,
Bedeutung, Programmcode, Nachahmung, Sinne, Handlungsbedingungen,
Erfahrungszusammenhänge, im Prinzip, Sensor“. Ist da nicht zu viel des
Guten?
Es handelt sich aber nur um eine Kausalkette - wie sie
auch im Auge
und anschliessenden Verarbeitungsapparat stattfindet. Wie könnte man
entscheiden, ob die Maschine dabei etwas erlebt?
Wie ist es, wenn festgestellt wird, dass eine Sache in der Maschine
innen geändert hat? Hätte die Maschine dann etwas erlebt? Und zwar
gerade das was sich änderte, würde dem Erlebten entsprechen. Wenn eine
Birne, die auf den Boden fällt, sich dabei verformte, hat sie in dem
Fall etwas erlebt? Nicht nur das, sie hätte den Sturz vielleicht auch
überlebt. (Anthropozentrismus?). Oder ist bei Erleben mehr als eine
innere Änderung? Was denn? Wurde die Änderung nicht bewirkt? Wenn nein,
warum nicht? Gibt es eine Korrelation zwischen Änderung und Erleben?
Gibt es diese nur bei einer bestimmten Tierart? Und wenn die Korrelation
ausgesagt werden kann, warum darf dann nicht überall auch das Wort
„Erleben“ gesagt werden? Und wenn Erleben nichts anderes ist als diese
Änderung? Dann braucht es nur ein Wort. Hinzu kommt noch die Frage, ob
es zum Erleben der Erinnerung bedarf, also der Spurenhinterlassung.
Schon Leibniz bemerkte, dass je mehr reagiert wird, um so weniger Spuren
hinterlassen werden. Darauf fußt auch das unterschiedliche Zeiterleben
beim Warten vs. bei Aktivität. Ein äußeres Beispiel: Bei einem
Verstärker ändert sich innen nichts, er reagiert nur.
Ich kann ja nicht mal "entscheiden", ob ich
selbst etwas sehe und
gegebenenfalls, was ich sehe, wenn unter entscheiden ein
Verfahren
verstanden wird, bei dem man feststellt, ob bestimmte Bedingungen
erfüllt sind oder nicht.
So ungefähr mag es sein, ich also auch nicht.
Ich werde wieder eine Zeitlang nichts hier schreiben, mit ständiger Rede
und Gegenrede, wie es üblich ist, obwohl ich das auch gerne tun würde.
Zudem hat jeder seine Privatsprache, so dass Übersetzungsprobleme
unumgänglich sind. Wenn die Texte auf der Seite weltordnung.de
undeutlich sind, falsch, inkonsistent, schlecht zu verstehen usw. sind,
mache ich gerne aus den Bemerkungen Zusatztexte dort und stehe dort
gerne Rede und Antwort.
Hat das Thema noch was mit dem Wortpaar des Betreffs zu tun?
Gruß
Joseph Hipp