Am 27.09.2020 um 19:09 schrieb Claus Zimmermann via
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Eine Mutter geht mit ihrem Kind in den Keller.
Das Kind fragt mit großer Angst: "Sind da keine bösen Geister?" Die Mutter
antwortet: "Nein, es gibt dort ganz sicher keine."
Derjenige, der logisch denkt, kann der Mutter entgegnen: Wenn du Geister negierst, dann
sind sie für dich genauso möglich wie dem Kind. Schon mit dem Nutzen, Benutzen eines
Wortes gibt es schon etwas, denn jedes Wort hat einen beschreibenden Charakter.
Wenn man Geister negiert, sollte man erklären können, was man damit negiert. Nur dann hat
der Satz einen Informationsgehalt. Sonst könnte man ihn auch so formulieren: es gibt
irgendwas nicht, aber ich verrate dir nicht, was.
Hi Claus,
deshalb liegt die Beweislast bei der Affirmation, nicht bei der Negation. Die Mutter hätte
also fragen sollen: „Was meinst Du damit?“
Dass jedes Wort einen beschreibenden Charakter haben soll, halte ich lediglich für
Metaphorik. Menschen beschreiben z.B. mit Kreide eine Tafel, indem sie Schriftzeichen für
Worte benutzen. Worin sollte denn der beschreibende Charakter eines Wortes bestehen? In
der wortreichen Beschreibung seiner Einführungsssituation? Und was beschreiben bloß selbst
ausgedachte oder zufallsgenerierte Worte?
Es grüßt,
Ingo