Am 11.08.2024 um 23:24 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
>> Vor Zeiten schrieb ich hier dazu, der Sinn des
Lebens sei
>> schlichtweg zu leben. Da wusste ich gar nicht, dass der von mir hoch
>> geschätzte Goethe diese Frage auf die gleiche Art beantwortet hat:
>> „Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.“
>
> das erklärt (leider) garnichts, da es eine sprachliche figur ist, die
> im subjekt (des satzes) auf sich selbst rückkoppelt, kommt elegant
> daher, ist aber als aussage unsinn, auch wenns von goethe stammt.
> diese sprachfigur ist wie "der sinn eines nagels ist nagel zu sein"
> statt korrekter "der sinn eines nagels -für mich- ist damit nageln zu
> können"
ich habe den nagel nur gewählt, weil ein nagel ein einzigartiges objekt
im kosmos ist, hergestellt von mensch, und dieser hergestellt von
kosm.intelligenz, bei der die immer noch offene frage ist, ob diese
mitsammen des kosmos entstand, oder primordial vorm kosmos schon da-war,
um den kosmos zu schaffen (oder zu schöpfen) + weil IM kosmos nägel aus
sonnen entstehen, die per nukleosynthese das eisen zum nagel erstmal
herstellen müssen, womit unsere nägel eine weit über 4,5 milliarden
jahre vorgeschichte haben, denn unsere artig-brave sonne spuckt keine
nägel aus, und wird auch nicht am ende, weil sie dazu zu klein ist
Ist das nicht ein dürftiges Denkmuster, dieser
Vergleich. Ein Nagel
als ein Stück gehärteter Draht ist ein lebloser Gegenstand, mit dem
Teile (durchaus lebensprektisch, also dem Leben dienlich) zusammen
gefügt oder als solcher in die Wand geschlagen wird, um ein Bild daran
aufzuhängen. Du wirst doch nicht allen Ernstes den Nagel, wenngleich
dieser als Drahtstift einen Zweck erfüllt, mit genuinen Sinn und Zweck
menschlichen, resp. allen Lebens gleichsetzen.
einen nagel als "leb-losen gegenstand" zu er-leben halte ich für sehr
gewagt, da (1) in einem nagel teilchen-mäßig mindestens soviel los-ist,
wie in lebendigem, und (2) wir "leben/lebendigsein" bis heute nicht
wirklich scharf definieren können, weshalb ich sagen würde:
wir glauben nur lebendig zu sein, und/oder wir glauben nur, dass andere
dinge "mausetot" sind, weil mensch eben gerne in schwarz/weiß erlebt und
deshalb denkt, in reality dürfte der übergang lebendig-tot eine
unscharfe "fließende/fluktuierende schnittfläche" sein, weshalb wir bei
der suche nach außeridischem "leben" auf deshalb voraussehbare probleme
stoßen werden
Es ist das Dilemma der monistischen Materialisten,
resp. der Atheisten
(oder sollte ich doch eher sagen: aller von Geist Verlassenen), alle
möglichen Gründe suchen zu müssen, um den teleologischen Eintrag
menschlichen Lebens zu leugnen, um sich den Resten einer
phylogenetisch angelegten Spiritualität zu entledigen. Das Problem
dabei ist, dass dieses Bemühen letztlich immer scheitern wird, auch
wenn sich das nicht sogleich als subjektiv erfahrene psychische
Deprivation zeigen mag.
wieso denn das? eine phylogenetisch (uralte, im stammhirn angelegte)
"spiritualität" nehme ich doch gerade "als eingebaut" bei allen hirn-
oder hirn-äquivalente tragende lebewesen an, allerdings dient dies
evolutionär nicht zum "religionen" (verb), sondern dürfte
antipodisch-residual teil der überlebenswichtigen insbesondere
immunologischen selbstreferenz der lebewesen sein (immunologisch-ich
gegenüber außenwelt), um welche lebenslang aufrecht zu erhalten
lebewesen jede menge stoffwechselenergie aufwenden müssen, ganz einfach
gesagt: alle lebewesen benötigen entgrenzende
"spiritualität"/"götter",
um an dieser loipe entlang ihre lebenswichtige selbstreferenz aufzubauen
+ lebenslang zu erhalten = nicht die "spritualität" ist dabei "des
pudels kern", sondern die anhand dieser loipe aufgebaute
körperlich+psychisch selbstreferenz (ein menschkind wird zb erst mit
etwa 2 jahren zu einem körperlich/psychisch selbstreferenten ich, bis
dahin lebt es in einer mehr oder weniger "spirituellen" alles-ist-eines
welt ("garten eden") = die adam+eva geschichte ist eine sehr gute, weil
metaphorisch genau dies, den übergang vom alles-ist-eins zum "ich bin
ich", erzählende)
Teleologischer Eintrag - diese Begrifflichkeit sollte
näher erläutert
sein. Für meine Begriffe steht sie für eine zielgerichtete und nicht
für eine von purem Zufall gesteuerte Ontogenese und damit einer
eindeutigen Beziehung zwischen Zeit und Sein, was unmittelbar an
Heideggers Hauptwerk erinnert, in diesem er nach dem Sinn des Seins
schlechthin fragt. Und hier stellt er tatsächlich Nagel und Hammer in
eine sinnhafte Beziehung mit dem Menschen, der diese Dinge zu einem
bestimmten Zweck benutzt. Mit Sinnhaftigkeit des Lebens hat das
vordergründig nichts zu tun, eher mit sinnbehafteten Bezügen im Dasein
des Menschen und den Dingen, die er für seine gewählten Zwecke „zu
Händen“ hat.
verstehe, die "teleologie" eines nagels ist, mit einem hammer zusammen
bei der benutzung beider zeit-raum-gleich finger und daumen zu treffen,
damit man zuerst den zweck, dann den sinn des extremschmerzes "zuhanden"
(besser: aneinerhanden) hat, und daher hammer und nagel nie zeit- oder
raum- versetzt zu nutzen auch nur auf die idee kommt, das eigentliche
teleologische problem sind demnach nicht hammer+nagel, sondern die
frage: wozu hat man als pongoide (bio: fingertier) eigentlich
finger+daumen, und letzteren auch noch opponierbar, zum beispiel einen
nagel zwischen daumen und zeigefinger vorm schlag aufrecht
festzuklemmen, obwohl ein nagel, genau auf seine spitze gestellt,
eigentlich von alleine stehenbleiben sollte (oder etwa physik-nicht,
weil blöde physik ja meist "nein" zu offensichtlich-einfachen sachen
sagt ??)
und keine sorge, auch ich verehre den provinziellen heidegger als
begnadeten "phänomenologischen philosophen" (wie merleau-ponty) und
sein hauptwerk, der mindestens von 1032/33 an überzeugter + aktiver
nationalsozialist und (wie chamberlain damals stets formulierte) "herr
hitler"s freudiger anhänger bis 1945, und mehr muss man zu heidegger
nicht wissen, um ihn selbst samt seiner "wirrkopf-philosophien" (o-ton
einiger seiner zeit-kollegen) auf den müllhaufen der geschichte zu
werfen / heideggers schriften sind für mich schon aufgrund der darin
ständig auftretenden "rein sprachlichen exzesse" analog schlicht
unlesbar (wirklich das gestammele eines wirrköpfigen), wie zb auch
hitlers "mein kampf (mit meinem chronischen unverstand)", auch da kam
ich über die ersten paar seiten nicht hinaus, und habe das "buch" damals
an einen militaria-sammler verschenkt, der als schwachkopf natürlich
begeistert war
Diese Frage bezieht sich auch nicht auf eine
letztbegründende Antwort
nach dem Grund des Seins, sondern eben auf lebenspraktisch
sinnbehaftete Bezüge zum Leben: Der Sinn des Lebens ist eben das
(Er-)Leben und dieses Erleben des Lebens ist nur sinnvoll, wenn Ziele
bestehen, die zu bestimmten Zwecken gewählt wurden. „Wer kein Ziel
hat, muss sich nicht wundern, nirgendwo anzukommen“ sagt der Volksmund.
Und so denke ich, wird der Mensch kein sinnerfülltes Leben haben
können, wenn dieses ohne Zweck und Ziel gestaltet wird. Das hat (nicht
nur) Goethe erkannt, wenn er sagt: „Der Sinn des Lebens ist leben“.
Das steht keinesfalls einer Sinn-Freiheit entgegen, sofern damit die
Möglichkeit zu freier Ausgestaltung eines sinnvollen Lebens gemeint ist.
so in etwas könnte man aussagen, wenn man schon mir "meinem" sinn-frei
nicht einverstanden ist, und die antwort auf den grund+sinn des
seins/des daseins offenlassen, dann sollte das offenlassen aber für alle
geistigen sparten gelten = generell, und nicht für etwa philosophie =
JA, und für religionen und egal-wie-religiöse nein, denen ja in ihren
(giftigen) ideologien daseins-zwecke+sinne quasi vorbuchstabiert und
festgeschrieben sind
und generell zum (wenigstens sprachlichen) letztbegründen:
es gäbe da vielleicht eine möglichkeit, indem man für eine plausible
letztbegründung n+1 eine begründung n+1 findet, die auf die
vorherlaufende begründung n 1:1 rückkoppelt, was insgesamt dann eine art
nachvollziehbar-abgeschlossenes system ergäbe, mit dem erheblichen
risiko aber, dass solches zu einer ideologie dann prädestiniert ist
(alle ideologien sind quasi abgeschlossene systeme, beispiel:
religionen, und deshalb un-natürlich, weil es in realer natura keine
abgeschlossenen sys gibt)
* wie auch immer, es ist mir aktuell nicht genügend verstand zukopfe und
zuhanden, um das wirklich zu durchschauen, und möglicherweise ist dies
mein letzter beitrag in philweb, denn bei der heute hier herrschenden
unaushaltbaren bullenhitze muss ich sehen, ob und wie ich den abend und
die nacht überlebe (und das ist ja nur die ganz normale sommersonne in
150 mio km entfernung) ..., ansonsten man mich demnächst als flüchtling
aus meiner eistruhe entnehmen möge
wh.
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