Am 21.02.23 um 03:27 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Am 20.02.2023 um 14:21 schrieb waldemar_hammel über
PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
in diesen lächerlich-kindischen formen dich zu "covern", zuzudecken,
zu verstecken, bevormunden zu lassen, das braucht man eben nur, wenn
man "zweifelt", und dann "stärkung" durch gemeinschaften braucht, die
einen in
letztlich untauglichen sicherheiten wiegen, denn dein gott wohnt in
dir, unabtrennbar, und braucht keine bestätigung, keine
beweihräucherung, keinen applaus, oder ist null - und das gefällt mir
halt am judengott, der nur einflüstert:
"sei stets äußerst sensibel und vorsichtig mit allem, das du denkst
und machst, vorsichtig bis in die worte des denkens hinein, denn alle
verbrechen und unzulänglichkeiten beginnen stets in der sprache des
denkens, weshalb dieser gott
ein "gott der sprache", des buchstabens, des zeichens, des "sems"
ist, und die "semiotik" praktisch DIE eigentliche "göttliche
wissenschaft". (es kommt auf jedes "jota" an usw)
Also das hört sich doch schon ganz anders an, als Deine ansonsten
übliche Radikalkritik bezüglich Gott und Welt.
Ich verstehe oft nur Bahnhof, wenn Karl oder Waldemar mit vielen Wörtern
etwas zu denken geben versuchen wie "Gott, Judengott, Göttlichkeit,
Religion, generell Geistiges, Gott des sems, des Zeichens, göttliche
Wissenschaft, emotionale Verortung in Welt, Gott ein Diesseitsproblem,
keine Jenseitsfrage, Jenseits-Gläubige, abstruse Jenseitsvorstellungen,
geistiges Potential, Mysterium, Rätsel, Metaphorik der Religion, Gott
gefühlt, oder Gott rational hergestellt usw." Es gibt fast kein Ende der
Wörterzahl. Ich kann nichts dagegen schreiben, nichts dafür, nur einer
Sache bin ich mir sicher: Bei so vielen Wörtern kann bin ich zur
Sprachlosigkeit verbannt. Kaum ist ein Wort da, schon kommen neue dazu.
Das Wort Sinn kam kürzlich noch dazu. Ich kann mir vorstellen, dass
einmal von "lächerlich-kindischen Formen" gesprochen wird, und ein
andermal gesagt wird "werdet wie die Kinder". Und dann sollen die Kinder
mit Hilfe der lächerlichen Formen in Richtung Glaube erzogen werden.
Dann sind die lächerlich-kindischen "Formen" wieder gut? Also ich bleibe
dabei, ich verstehe nur Bahnhof.
Und wenn ihr euch auch zu etwas bekennt, warum nennt ihr nicht eure
Bezeichnung, die übliche, wenn es eine gibt, wie Deist, Theist,
Pantheist, oder macht mal eine Tabelle, so wie Waldemar es mit Äpfeln
und Birnen vorschlug, und schreibt jeweils ja oder nein dahinter, dann
können die Gespräche wenigstens in dem Begriffsbaum verortet werden. Zu
Hilfe kann genommen werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Weltanschauung
Waldemar ist für die Messbarkeit. Mit welcher Größe misst er denn dieses
Spirituelle? Hängt es an der Person. Wenn es wie Karl es sagt, ein
Gefühl (genauer englisch, ja gibt es noch Anglomanie?) ist, muss es doch
auch für ihn messbar sein. Wie ist es mit dem höchsten der Gefühle?
Schmerz oder Rache? Ingo könnte ja etwas Mathematisches dazu sagen. Ist
das Gefühl nur an Sonntagen vorhanden, oder bei special occasions?
Nehmen Tiere auch am Sinn teil? Und wenn alle auf dem Fußballfeld
aufschreien, ist dann etwas Spirituelles vorhanden oder nicht?
Und ist das Geistige jederzeit etwas Gutes? Wie ist es mit dem Wissen?
Ist Wissen etwas Geistiges? Und nur die Anwendung kann böse sein? Gibt
es schlechtes Geistiges? Sündhaftes Geistiges? Wenn ich an das hier oft
gedachte Wort "Ideologie" denke, ist das denn ein schlechtes Geistiges?
Wird es gefühlt? Ist Rache etwa als ein Gefühl? Oder hergestellt
rational nach Spinoza, also nach Denken?
Diese vielen Fragen überfordern den Gesprächskreis, vermute ich. Ein
Immanuel Kant wollte Klarheit herstellen. Hier scheint es nicht so zu
sein. Also stelle ich mal eine eigentlich einfache Frage. Der Film "Die
Sünderin", ihr kennt alle die Darstellerin Hildegard Knef. Dieser Film
wurde von katholischer wie auch evangelischer Kirche in etwa als
moralisch verwerflich eingestuft. Wie ist eure Meinung dazu? Entsprach
er einer geistigen Schöpfung, einer Emergenz, die es vorher noch nicht
gab? War er für die einen ein Erkenntnisgewinn, in spiritueller
Hinsicht, und für die Glaubenden in etwa ein Schlag ins Gesicht? oder
nur für die "lächerlich-kindisch" Glaubenden?
Oder eine andere Frage zur Geschichte. War die Aufklärung etwas
Geistiges, Spirituelles, Gutes, oder ein Schlag ins Gesicht der
Glaubenden allgemein oder nur der "lächerlich-kindisch" Glaubenden?
JH