Am 05.04.2020 um 11:46 schrieb Ingo Tessmann via Philweb:
[Philweb]
Wenn man die von Ischgl ausgehende CoV-2-Verbreitung über Europa verfolgt, dann hat Oma
Grund genug, sich über ihren Enkel aufzuregen. Aber welche Alternativen gibt es gegenüber
einer „Durchseuchung" der Jungen und dem „Wegsperren" der Alten?
Das gibt Ingo T. zu bedenken
Derzeit sind noch keine Alternativen in Sicht. In immer noch
bedrückender Sicht auf das Covid-Geschehen hier im
österreichisch-bayrischen Umland (als einem der Virus-Hotspots) kann ich
sagen, wie bedrückend es ist, wenn im Bekannten- und Freundeskreis
Menschen schwerst erkranken und Männer im besten Alter wegsterben.
Männer wie Baumstämme Mitte-50 oder grad mal 60. Auch hinter mir liegen
ungute 4 Wochen, die mir das klinische Bild während meiner schweren
Lungenentzündung vor Jahren wachriefen aber auch mit bislang nicht
gekannter Symptomatik. Seltsames Zeug. An Heimtücke nicht zu überbieten,
da sehr sicher viel zu viele Menschen asymptomatische Träger des Virus
sind und deshalb eigentlich zunächst nur "social distance" die (wirklich
entscheidende) Reproduktionszahl R unter 1 bringt. Solange und dort wo
diese größer als 1 ist, vollzieht sich die Virus-Ausbreitung
exponentiell. Bliebe R etwa bei Eins, müsste die Gesellschaft mit dem
Virus leben; erst ein anhaltender Wert darunter würde den Ausbruch zum
Stillstand bringen. So kann augenblicklich nur gelten, die strikte
Kontaktminimierung aufrecht zu erhalten und diesbezüglich auf möglichst
umfassende Verantwortung der Menschen in unserer Gesellschaft, anstatt
auf Durchseuchung resp. Herdenimmunität zu setzen.
Bester Gruß in die Runde!
Karl
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