Am 03.06.2024 um 16:58 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Du hast Deine Prägung als methodischer Konstruktivist hier kundgetan und diese ist
schlichtweg Dein Merkmal als ein Dir eigenes, somit subjektives Konstrukt.
Moin Karl,
bei Prägung denke ich natürlich an Konrad Lorenz. In seinem Sinn können Menschen nicht
geprägt werden. Und den meth. Konstr. sehe ich lediglich als Einstieg ins Philosophieren.
Gleichsam als rationale Basis, auf die man sich immer wieder beziehen und besinnen kann.
Dabei setzt das meth. Konstr. gerade voraus, seine Subjektivität zu transzendieren. Wie
mehrfach geschrieben, sind Konstrukte nicht methodisch nachvollziehbar, sind sie für mich
belanglos.
Hast Du jemals in einer Bibel oder wissenschaftliche
Schriften zur sog. Jesus-Forschung gelesen? Wenn nicht, wie willst Du als Atheist eine
Aussage über einen Jesus machen, bzw. über dessen Leben und Wirken?
Ich habe in der Bibel und in den Platonischen Dialogen geschmökert und kam so zu dem
Schluss: Jesus predigte und Sokrates argumentierte. Momentan lese ich gerade „Das Tagebuch
der Menschheit“, in dem die Autoren die Bibel anthropologisch kommentieren und nicht nur
kritisieren, sondern auch anerkennen als hilfreich zur Bemeisterung von Krisenzeiten
unserer Vorfahren.
Pornofilme ästhetisch? Einige sind es durchaus und als
solche sehenswert (wer’s mag), doch das meiste derartige Zeug ist abartiger Schrott!
Nicht nur die meisten Pornofilme sind wohl Schrott, sondern die meisten Filme überhaupt.
Umso wichtiger ist die unzensierte Medienerziehung in der Schule.
Du kennst offensichtlich nicht den Hintergrund, die
Bedeutung dieses Symbols, deren Bewandtnis in keinem Fall mit irgendeiner
Voreingenommenheit in Verbindung gebracht werden kann. Dieses Symbol steht für eine
harmonisch ineinandergreifende, also wechselseitige Beziehung zwischen zwei Gegensätzen,
wie eben dem weiblichen und männlichen Prinzip. Deine fadenscheinig hier demonstrierte
Präferenz für das erstere (Wunsch nach Matriarchat etc.) würde zu nichts anderem als
wiederum Einseitigkeit im Geschlechterverhältnis führen. Yin und Yang als eben das Symbol
für eine im ganzheitlichen Gleichgewicht befindliche Beziehung zwischen Gegensätzen, wie
sie nicht nur in persönlichen Beziehungen, sondern sich in allen Lebensbereichen zeigen.
Yin und Yang bilden ein Ganzes, was symbolisch durch deren gemeinsamen Einschluss in
einen Kreis dargestellt ist. Fehlt eines dieser Elemente, entsteht ein Ungleichgewicht,
was dem Prinzip allen Lebens entgegensteht, denn dieses bedeutet, dass jegliches Leben von
Gegensätzen abhängt. Plus - Minus. Simples - hier schon mehrfach angeführtes - Beispiel:
Eine elektrische Batterie oder ein Akku liefert keine Energie ohne Spannung zwischen
seinen gegensätzlichen Polen Plus und Minus.
Ein Leben ohne Yang (also das männliche Prinzip) wie Du es hier gefordert hast, ist zum
Tode verurteilt. Mathematisch gesehen, eine tödliche Symmmetrieverletzung.
Hast Du Dich etwa der Magie ergeben? Gerade die Symmetriebrüche sind es, die die Evolution
der Natur wie des Lebens voranbringen. Denk nur mal an die Materie/Antimaterie-Asymmetrie
oder die Chiralitäts-Auszeichnung von Biomolekülen. Die natürlichen Bedingungen, die die
Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen hervorbrachten, sind doch längst durch technische
ersetzt worden, die auch Eingeschlechtlichkeit möglich machten.
Biologisch
verkümmert das Y-Chromosom womöglich einmal ganz von selbst bis zu seiner
Funktionslosigkeit. Und gesellschaftlich ist die männliche Kraftmeierei durch Technik
schon lange überflüssig geworden.
dito - kaum zu glauben, dass solche Einschätzung von Dir kommen kann. Hast Du nicht
Bio-Ingnieurwesen studiert und dabei genau diese unumgängliche Verbindung von Mensch und
Technik, als notwendige „Organverlängerung“ erkannt, ohne die wir noch in Höhlen hausen
würden. Aber ja, das ist ja das Ziel einiger verklärter Grünlinge, wohlan!
Technik hat die männliche Kraftmeierei überflüssig gemacht. Du hast meine vorige
Formulierung offenbar anders verstanden.
Überdies ich zugeben muss, Deine Analogie immer noch
nicht verstanden zu haben
Dann sollten wir es dabei belassen.
IT