Am 27.03.23 um 10:59 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
tot kann nur etwas sein, das gelebt hat. Was leben
oder tot sein kann,
ist der Organismus, nicht seine Organe. Die Organe funktionieren im
lebenden Organismus und können nach seinem Sterben entsprechend
präpariert weiter funktionieren. Und im lebenden Organismus können sie
durch Mechanismen in ihrer Funktion ersetzt werden.
Unabhängig von meiner angekündigten Antwort hier meine Schwierigkeit:
Wenn ein Organismus nur aus Organen besteht, was dann? Wenn nicht, wo
ist das Nicht-Organ? Etwa als das Ich, die Seele, oder zum Lachen
gedacht der Homunkulus? Und wo ist die Grundlage, die Substanz denn,
wenn nicht in einem ersetzbaren Organ? Bin ich jetzt zurückgeworfen zur
Zirbeldrüse? Zur Planck-Grundlage? Zu einer geistigen Welt? Zur
Mathematik? Ich kenne die Antworten der Art: "Ja, es sind nur Organe,
aber ...". Nach dem "aber" kommen schließlich viele mögliche Antworten,
und die Antwortenden können sich nicht einigen, so dass ich nicht
weiterkomme, und denke, dass alles nach dem "aber" die Funktion eines
Lückenbüßers haben könnte. Wenn die Antwortsätze Wörter wie
Unvollständigkeit, Zufall, Rätsel, Holismus, Fortschritt,
Grenzenlosigkeit, Genie usw. enthalten würden. Und wenn ich dann merke,
dass über das was nach dem "aber" kommt, sogar Autoritäten streiten.
Am 26.03.23 um 17:00 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
https://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_verecundiam
oder Autorität und doch nicht alles glaubend?
Ich lehne diesen Autoritarismus ab.
Wenn jedoch ausgesprochen intelligente Menschen, zu denen man Einstein
et al. sicherlich zählen dürfen wird, im Werk eines bestimmten Denkers
einen Wert erkennen, so nehme ich das als Indikator dafür, dass die
Beschäftigung damit sich lohnt.
Einstein et al. haben wir de facto nur die Funktion eines
Filmkritikers. Ich erkenne durch ihn, ob eine Beschäftigung sich
lohnt.
Das habe ich nicht so richtig verstanden. Geht daraus hervor, ich sollte
mich deswegen, weil (auch) Autoritäten sich zu den Fragen nach dem
"aber" streiten, beteiligen, ich im Extremfall sagen kann: Der Streit
gerade dort lohnt sich mehr als anderswo. Oder soll ich sagen: Ich bin
sowieso nur Filmkritiker, also beteilige ich mich am Streit? Bald müsste
ich dann sogar in den Krieg ziehen. Oder soll ich Partei für einen der
guten Denker in einem Bereich ergreifen, und dann auf ihrer Seite
kämpfen? Dann müsste ich mit Einstein für eine Weltregierung sein. Und
in der Tat, wenn immer nur Verträge zwischen Nationen eingehalten werden
sollen, mit Hilfe einer "Weltgemeinschaft", die es nicht gibt, sind
Kriege immer möglich. Dass eine echte und damit starke Weltregierung
dieses Problem lösen könnte, daran habe ich keinen Zweifel. Nur kann ich
nicht alle Probleme vorhersagen, die es dann mit der fiktiv gedachten
Weltregierung geben würde. Ein Diktator könnte schließlich zum Oberhaupt
werden. Schluss jetzt mit meinem Monolog jetzt, sage ich mir, damit Ingo
mir nicht zuvorkommt, und es als Geschwafel entlarvt.
JH