Am 16.12.2019 um 20:50 schrieb Rat Frag
<rat96frag(a)gmail.com>om>:
... und durch das "Boltzmann Brain" wird diese "probabilistic
interpretation" wieder in Frage gestellt, womit wir wieder beim Thema
sind:
>
https://en.wikipedia.org/wiki/Boltzmann_brain
Hi Rat Frag,
Klassische- und Quantenmechanik sind Spezialfälle der statistischen Physik, in der es
grundsätzlich nur näherungsweise gültige Wahrscheinlichkeitsaussagen gibt. Das
unterscheidet mathematische von physikalischen Wahrheiten. Dabei erzwingt der Atomismus
bereits die statistischen Unschärfen durch Wärme- und Quantenfluktuationen. Die Bohmianer
haben bereits eine Lösung des Problems mit den "Boltzmann brains" gefunden:
https://arxiv.org/abs/1812.01909 <https://arxiv.org/abs/1812.01909>
"Most versions of classical physics imply that if the 4-volume of the entire
space-time is infinite or at least extremely large, then random fluctuations in the matter
will by coincidence create copies of us in remote places, so called `Boltzmann
brains.' That is a problem because it leads to the wrong prediction that `we'
should be Boltzmann brains. The question arises, how can any theory avoid making this
wrong prediction? In quantum physics, it turns out that the discussion requires a
formulation of quantum theory that is more precise than the orthodox interpretation. Using
Bohmian mechanics for this purpose, we point out a possible solution to the problem based
on the phenomenon of `freezing’ of configurations.“
Der Atomismus kann gleichsam als DAS Paradigma in der Physikgeschichte angenommen werden.
Atome und Leere sind zu Teilchen und Feldern verfeinert worden. Aber wie viele Widerstände
der religiösen Eiferer hatten die freidenkenden Atomisten immer wieder zu überwinden
gehabt? Ein Aspekt, der auch noch zwischen Boltzmann und Planck eine Rolle gespielt haben
mag. Dabei frage ich mich gerade, was passiert wäre, wenn Boltzmann 1888 den Ruf auf die
Professur in Berlin angenommen hätte, die später dann Planck bekam? Der Zugriff auf die
Daten aus der präzisen Messung der Schwarzkörperstrahlung hätte Boltzmann sicherlich zum
Vater auch des Wirkungsquantums gemacht.
Es grüßt,
Ingo