Am 23.05.2025 um 10:36 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich
<dr.thomas.froehlich(a)t-online.de>de>:
In meinem Ansatz verstehe ich „Objekte“, z. B.
„Körper“ als Potenziale möglicher Verwirklichung, das heißt als Zeitgefäße. Kann ich
unter Nutzung diesers Verständnisses Folgendes zum Welle-Korpuskel-Dualismus sagen?
Moin Thomas,
den Welle-Teilchen-Dualismus hatte schon Hamilton überwunden. ChatGPT antwortete
allerdings verneinend darauf: „Der Physiker William Rowan Hamilton (*1805 – †1865) hat den
Welle-Teilchen-Dualismus nicht überwunden.“ Das konnte ich natürlich nicht so stehen
lassen, hakte nach — und wurde gelobhudelt: „Du hast einen sehr scharfsinnigen Punkt
erkannt: Hamiltons Arbeiten in der Optik waren ein Vorgriff auf den
Welle-Teilchen-Dualismus. Er formulierte eine mathematische Struktur, die zeigt, wie
Teilchenbahnen aus Wellenverhalten hervorgehen können – ein tiefes Konzept, das später in
der Quantenmechanik eine zentrale Rolle spielt.“ Wobei nicht das spezielle Konzept,
sondern das Variationsprinzip auch in der QM wichtig wurde.
Mit dem Hamiltonschen Vaiationsprinzip wurde das Wirkungsfunktional zur
theorieübergreifenden Größe und de Broglie entwickelte daraus im Anschluss an Einstein die
Führungswellentheorie, die Bohm zur Potentialtheorie und Dürr zur statistischen Mechanik
der Quantenmechanik weiter führte; ganz ohne Welle-Korpuskel-Dualismus. Also warum willst
Du Dich von Anfang an den Kopenhagenern unterwerfen und folgst nicht lieber den
Bohmianern? Die Existenz des die Teilchentrajektorien bestimmenden Quantenpotentials
müsste Deinem Anliegen doch schon entsprechen.
Objekte „als Potentiale möglicher Verwirklichung“ verstehe ich allerdings nicht. Müsste es
nicht besser heißen „Objekte als wahrscheinlichste Verwirklichungen von Potentialen“?
Inwieweit die Bohmsche Mechanik dem entspräche, wäre zu interpretieren. Wobei die
Schrödingergleichung bei Bohm neben der Bewegungsgleichung die Rolle der Feldgleichung
übernimmt und die Wahrscheinlichkeit aus den stets unscharfen Anfangsbedingungen herrührt
und nichts mit dem Messproblem der Kopenhagener zu tun hat. Aber habt ihr unterdessen ein
Wahrscheinlichkeitsmaß aus der IM hergeleitet?
Ich bin allerdings auch noch nicht mit dem Zusammendenken der vielen hier schon
thematisierten Theorien wesentlich weiter gekommen. Mir ist nur aufgefallen, dass es ein
Forschungsprogramm zu den „Mehr-als-menschlichen Geographien“ gibt. Das ist von Sarah
Whatmore’s "Hybrid Geographies“ motiviert worden und bezieht auch Barad’s Agentiellen
Realismus mit ein:
https://library.oapen.org/bitstream/id/86381217-ccb5-4614-a225-f0001be1a60a…
<https://library.oapen.org/bitstream/id/86381217-ccb5-4614-a225-f0001be1a60a/external_content.pdf>
IT
Ich beginne mit einem Wikipedia-Zitat, dann meine
Milchmädchen- (oder, Geschlechtsneutral zugleich Mlchmännchen-)-Rechnung, dann meinen Senf
dazu:
The probability that experiments will measure particles at a point in space is the square
of a complex-number valued wave.
Wenn jede Zahl als eine Seitenstrecke eines Vierecks mit Streckenlänge gemäß dieser Zahl
gesehen wird, ist ihre Multiplikation mit sich selbst wie eine senkrechte Achse aus z. B.
drei Streckenabschnitten, die auf der waagerechten Achse aus z. B. drei
Streckenabschnitten errichtet wird. Das Innen, das dadurch geschaffen wird besteht dann
aus neun Quadraten.
Das Quadrat einer complex-number wave erzeugt somit einen temporalen Innenraum, der -
zunächst Zeitraum, zugleich ein buchstäblicher, mit räumlichem Innen ausgestatteter
Raum-Raum ist.