Hallo,
wie immer verfasse ich eine summarische Antwort, in der ich einige
Antworten auf meine Mail kommentieren.
Am So., 10. Aug. 2025 um 19:18 Uhr schrieb Joseph Hipp über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Als Dummy schaue ich gerne die Verhöre der
amerikanischen Detektive, die sozusagen Zuarbeiter oder Hilfswissenschaftler für die
Staatsanwälte sind.
Das ist übrigens in der Tat ein Beispiel für Geheimwissen, das ich im
Hinterkopf hatte.
Die Ermittlungsbehörden, allen voran die Polizei, sind häufig in
Besitz von Informationen, die die allgemeine Öffentlichkeit nicht hat.
Ein Beispiel dafür wäre EncroChat oder "Ghost", über die man in den
Massenmedien liest.
Diese werfen in meinen Augen eine Reihe von brisanten ethnischen,
staats- und rechtsphilosophischen, sowieso grundrechtliche Fragen auf.
Es geht den Detektiven nur um den Tathergang. Sie sagen
oft, dass der Täter ein guter Mensch ist, und er mit der Sprache herausrücken sollte,
Ich warne davor, die Situation in den USA mit der in Deutschland gleichzusetzen.
In den USA gibt es relativ starke Beweisverwertungsverbote und das
Juryverfahren ist so ausgelegt, gewisses "Wissen" von den Jurioren
fernzuhalten.
In Deutschland oder Österreich oder der Schweiz sieht die Sache häufig
anders aus.
Ist es nicht "ein" statt "kein"?
Wenn "ein", dann ok.
Das ist das "kein relevantes Geheimwissen".
Am So., 10. Aug. 2025 um 20:40 Uhr schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Es ging voraussetzungsgemäss doch um Wissen, über das
erstens A verfügt und zweitens die Öffentlichkeit nicht.
Dieses Geheimwissen muss aber auch "relevant" sein.
Ein Wissen, eine Information, die die Beurteilung durch die
Öffentlichkeit eh nicht verändert, ist in diesem Beispiel irrelevant.
Am Mo., 11. Aug. 2025 um 04:27 Uhr schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Ich bitte um Nachsicht für meine Unfähigkeit beim logischen Nüsseknacken.
Es geht im Wesentlichen um eine Trivialität:
In der Prädikatenlogik gibt es zwei Quantoren (und ggf. mehr). Den
All-Quantor und den Existenzquantor.
Diese lassen sich so umformulieren:
"Für alle x, P" ist gleich "Es gibt kein x so dass gilt nicht-P"
Und umgekehrt:
"Es gibt kein x, so dass gilt P" ist umformulierbar in "Für alle x
gilt nicht-P".
Wenn es also kein relevantes Geheimwissen geben darf, dann muss
logischerweise alles Wissen entweder nicht Geheim sein oder nicht
relevant.