Am Mi., 30. Sept. 2020 um 03:10 Uhr schrieb Joseph Hipp <hipp(a)arcor.de>de>:
Wenn der Satz des RF:
Das, was wir als Bewusstsein beschreiben, sind
immer schon
zurückliegende Ereignisse, das ist schon richtig.
Dann ist die andersartige Beschreibung von Bewusstsein entweder Schall
und Rauch, oder aber derjenige, der so schreibt, widerspricht gerade der
begleitenden Funktion von "Bewusstsein" bei der denkenden Person, dann
ist die denkende Person für ihn nur eine nachdenkende Person, eine
Person, die nach der Sache denkt.
Schall und Rauch nicht unbedingt. Nur vielleicht eine Illusion, weil
wir uns nicht klar werden, dass wir das Vergangene von vor 10 bis
drei Sekunden beschreiben, nicht das eben jetzt. Der Übergang
der Wechsel zwischen ist geringer als der Zeitunterschied.
Der Vergleich mit einem Spiegel drängt sich auf, auf dem man sein Bild
aus sehr kurzer Vergangenheit sieht.
Das ist übrigens meines Wissens sogar von uralten buddhistischen
Schulen entdeckt und als Argument formuliert worden. Hat denen nur
nicht viel gebracht.
Indem diese Folgerungen als neue Sache angesehen
werden, wird das was
mit dem Wort "Bewusstsein" gedacht werden soll, hergestellt oder mit dem
Bade ausgeschüttet, je nach Willkür. Das
Zweisubstanzen-Gedankenexperiment des Descartes ist separat von dem „Ich
denke, also bin ich.“ zu sehen.
Die Überlegung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Kannst du das
eventuell noch mal erklären?
Bevor ich zustimme oder ein gutes Gegenargument überlege?
Ich habe keine Meinung hierzu, weil schon jede Meinung
von einem
Bewusstsein ausgeht. (Dies ist ein Kellergeister-Satz siehe unten *).
Als ich überwiegend noch begrifflich dachte, so wie z.B. vermutlich auch
Ernst Mach und Fritz Mauthner schien mir das Sich-Selbst allgemein eine
Sache der Unmöglichkeit. Siehe hierzu
http://weltordnung.de/selbst-aporie.htm. Es ist also nicht unbedingt
erforderlich, das begriffliche Denken aufzugeben, um das Wort
Bewusstsein bei einem kausalen Sprachgebrauch als nutzlos anzusehen.
Bewusstsein selbst erklärt nichts?
Okay, du scheinst ja auch gewisse neuropsychologische Experimente auf
deiner Seite zu haben.
Wenn du Geister negierst, dann sind sie für dich
genauso möglich wie dem
Kind.
Das ist meines Erachtens ein logischer Fehlschluss auf begrifflicher Ebene.
Ich kann sehr wohl wissen, was ein Einhorn ist und seine Existenz verneinen.