Ingo Tessmann schrieb:
... ist die Annahme der „Immaterialität“ von Feldquanten, wie Photonen bzw. Licht. Dabei
wirkt Licht ja nicht nur elektromagnetisch, sondern auch gravitativ und seiner Energie
lässt sich
ebenfalls eine träge Masse zuordnen. ...
... Und da die Information ähnlich der Entropie an Energie gebunden ist, können auch die
nicht „immateriell“ sein. ...
Vielleicht störe ich mich an dem, an dem Ingo Tessmann sich auch stört.
Auch ich könnte mich daran gewöhnen, Licht und andere noch flüchtigere
Sachen als immateriell anzusehen (Hypothese 1). Auch mir ist die in dem
Fall entstehende Frage bekannt, wie denn die Seele auf den Körper wirkt,
aber nur dann, wenn ich die Person von vornherein in zwei geteilt denke,
nämlich als Seele und Körper, wobei die Person innen denkt, und außen
handelt. Die Frage stellt sich mir nur dann, sonst eben nicht.
Analog dazu:
Wenn ich Begriffe (analog zu Hypothese 1) als etwas Immaterielles
ansehe, kann ich mir die Frage stellen, wie diese denn auf die Sachen
wirken.
-----
Wenn ich statt dessen die Wörter als etwas Nicht-Immaterielles ansehe,
die auf eine Person wirken, oder von einer Person geäußerte Wörter auf
die weitere Umgebung der sie hörenden Personen, dann stellt sich mir die
Frage nicht.
In beiden Fällen, also mit oder ohne Hypothese 1, wird schließlich
angenommen, dass Wörter und Sätze wirken, z.B. als Befehle, denn sogar
diejenigen, die befehlen, werden dann als Verursacher der darauf
folgenden Taten angesehen. Nur diejenigen, welche die Hypothese (1)
angenommen haben, haben Schwierigkeiten damit, diejenigen ohne diese
nicht. Die Schwierigkeiten kommen deswegen, weil diese Personen dann
eine ad-hoc-Hypothese haben, die ihre Theorie stützt, die ihnen bei
genauerem Hinsehen jedoch in die Quere kommt, für die sie das Wort
„Willensfreiheit“ benutzen.
Vereinfacht, ohne Hypothese 1: Personen bewirken Wörter, Sätze Texte
usw. Und Wörter, Sätze, Texte usw. bewirken Handlungen. Mit dem usw.
kann auch an Bilder, Töne, Geruchspartikel, gedacht werden, insgesamt
alles, was auf Nerven trifft, aber auch an das, was sich innen aufbaut.
Ich habe den Eindruck, den auch Gilbert Ryle hatte, dass alle, sich
selbst als Materialisten beschreibende Personen, denken, und so tun, als
wäre da immer noch ein „platonischer Raum“, gemäß Gilbert Ryle ein
Geisterraum. Warum wird gerade hier so getan, als hätte Ryle nicht
gelebt? Das was mit dem Doppelwort „linguistische Wende“ gedacht werden
soll, kann ich nicht einbeziehen, weil darauf hin zu offen gedacht
werden kann.
Wenn ich mich also von der Hypothese 1 entferne, dann löst sich die
Frage in Luft auf, und ich bleibe ständig bei der Kausalität,
meinetwegen bei der Wahrscheinlichkeit, die mir auch genügt, oder der
Korrelation, wenn auch die Wahrscheinlichkeit nicht passt. Ich freue
mich in allen drei Fällen über die Sätze, die mit Blick auf Sachen
entstehen. Wenn ich nicht einmal eine Korrelation sehe, freue ich mich
nicht, aber dann suche ich nicht nach Immateriellem, sondern sage mir,
dass ich eben nicht alles kann. Und ich erlaube mir auch keine Wörter
für das Unbekannte, es sei denn es ist etwas "Leeres", eben
"Unbekanntes", "noch nicht Bekanntes". Auch hier genügt es, wenn
gesagt
werden kann, dass da eine Wirkung ist, auch wenn man nicht weiß, von wo
sie herkommt, was vorher war usw. Und auch so möchte ich weiter denken,
also ich sage nicht: "Unbekannt und weg damit!"
Hierbei ist mir selbstverständlich, dass Wörter etwas Materielles sind,
weil immer auf einem materiellen Untergrund, als Fleckenmenge auf
Papier, als Schallwellen in der Luft usw. Was sie im Inneren der
Personen bewirken, das weiß ich nicht. Ich sage aber nicht, es seien
Begriffe, ich sage nicht einmal, es seien Gedanken.
Joseph Hipp
www.weltordnung.de