Am Fr., 12. Nov. 2021 um 01:58 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
wenn ICH sage/mutmaße, "dinge" sind (nur)
summen von
eigenschaften/semantiken,
...dann ist das tatsächlich ein metaphysisches Statement, das hier in
die Liste gehört und über das diskutiert werden kann.
Das ist vielleicht ein ganz, ganz alter Hut und nennt sich
"leibnizscher Identitätssatz". Dieser besagt, dass zwei Dinge a und b
gleich sind, wenn sie alle Eigenschaften teilen. Die Identität des
Ununterscheidbaren.
Auch scheint mir das nach Quine zu klingen: Existenz bedeutet, eine
gebundene Variable zu sein.
ding = {summe von eigenschaften, und eine davon ist
raumzeit}
Zwei Dinge, die alle Eigenschaften teilen, außer ihre Position im
Raum, sind deshalb nicht identisch. Deshalb müssen Raumzeitpunkte teil
der die Dinge definierenden Eigenschaften sein.
Hieraus ergibt sich ein tieferes Problem: Der Waldemar, der dieses
Posting abschickte, ist das noch der selbe, der meine Antwort hier
bekommt?
Denn gemäß diesem Dogma bewegen sich die Dinge streng genommen nicht
im Raum während Zeit vergeht, sondern die Dinge verschwinden und
werden durch einen minimal verschiedenen Nachfolger ersetzt. (Wem das
noch nicht absurd genug ist: ALLE Dinge werden von t_0 zu t_1
vollständig vernichtet und durch andere ersetzt!)
Wenn wir also doch davon sprechen, dass ein Dartpfeil sich auf die
Scheibe zubewegt, so tun wir das nur... weil der Übergang zwischen den
Zeitpunkten uns zu kontinuierlich ist? Weil wir nicht mehr fein genug
unterscheiden können? Aus reiner Bequemlichkeit, denn es gibt nicht
zwei gleiche Gegenstände auf der Welt?
Was würde es bedeuten, wenn es zwischen t_0 und t_1 noch t_0,1,
t_0,11... usw. geben würde?
Diese Ontologie scheint mir im Verdacht zu stehen, letztlich eine
"diskrete" Welt zu postulieren, um zu funktionieren. Wie ist das aber
mit Heisenbergs Relation verträglich? Eventuell könnte man "Impuls"
als eine irreale, abgeleitete Eigenschaft definieren und damit
postulieren, dass wir den Standort jedes Teilchens theoretisch genau
kennen können, nur nicht zum künftigen Zeitpunkt.
eigenschaften, die im prinzip auch getrennt werden
können, anders
zusammengesetzt, semantische abstände voneinander haben, ww, usw,
dann erzähle ich natürlich nur quatsch !
Ich frage mich grade, ob man eine Zahl N angeben könnte, etwa analog
zur Anzahl aller Atome im Universum.