Hi Waldemar,
Du erinnerst mich mit Deiner nimmermüden Schaumschlägerei für die WW an die dialektischen
Betonköpfe der 1970er; wobei Dialektiker sich nicht selten auch als Wechselwirker
bezeichneten. Aber was ist daraus geworden? Schon Engels hatte die Dialektik in der Natur
gesehen, sie aber 1895 unvollendet hinterlassen. Und Havemann hat sie 1964 wieder ohne
Dogma gedacht. 2018 war ihr anlässlich des 200-jährigen Geburtstages Marxens gedacht
worden und in diesem Jahr wäre sein Lehrer Hegel 250 Jahre alt geworden. Nach Hegel soll
das Bedürfnis zu philosophieren ja einer Krisensituation erwachsen. …
Für die Quanten und Schleimpilze sind andererseits die tollsten mathematischen Verfahren
entwickelt worden, die Unschärfen und Fluktuationen zu berechnen vermögen. Seien es
Wahrscheinlichkeitstheorie oder Funktionalanalysis für die Quanten bzw. das "Cellular
Potts Model" oder die Fluktuationstheoreme für die Schleimpilze.
Der Strukturreichtum der Mathematik ist unerschöpflich. Im Vergleich damit sind die
Quantenmechaniken oder die Thermodynamiken der Schleimpilze geradezu trivial, aber
reichhaltig genug, um mit den vielen Experimentalergebnissen übereinzustimmen. Sollte
nicht auch ein Relationalismus darin Platz finden? Den gab es bereits bei Leibniz und in
neuerer Zeit haben beispielsweise Badiou (Das Sein und das Ereignis), Rovelli (Relational
Quantum Mechanics) und Smolin (Temporal relationalism) wieder daran angeknüpft. Wenn Du
die nicht zu verstehen suchst, solltest Du es besser zu machen versuchen; denn die
ständige Wiederholung bloßer gleicher Ahnungen und Ansätze langweilt.
Es grüßt,
Ingo
Am 11.03.2020 um 16:41 schrieb waldemar_hammel
<waha3103x(a)googlemail.com>om>:
einen (alten) vorschlag hab ich schon:
- wenn die operatoren der mathematik, statt ihre vorgefertigten grammatiken
mitzubringen,
zb die bekannten rechenregeln beim "+"-operator,
diese aus der wechselwirkung zwischen den operanden und der realität beziehen,
haben wir UNSCHÄRFEN in den ergebnissen, die wir (konkret-situativ) ausinterpretieren
müssten
so wäre dann 3+2 etwa -1 bis +8, mit einem - interpretatorisch (nur evtl.) zu erzeugenden
- peak nahe +5
(so "rechnen" zb schleimpilze bei der nahrungssuche, ich habe das
"thermodynamische mathe" genannt)
damit hätten wir
1) eine wechselwirkungs-mathematik (eine wechselwirkung-als-grundprinzip adäquate mathe)
2) hätten wir semantiken (als meta-sache) drin
3) wären wir von den platonischen sachen/vorstellungen komplett weg
4) wir haben so eine physik-nahe mathe (unschärfen, quantenwelt, usw.)
wir müssten nur zulassen, dass operatoren ihre grammatiken aus den jeweils konkreten ww
beziehen, statt sie von haus mitzubringen,
und einsehen, dass gerade die heutige exaktheit der mathe ein fehler im gebäude ist.
gruß, wh.
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