Manchmal werden auch gute Eigenarten nachgesagt und warum sollte Deine Art, Joseph, Dein
Stil hier zu schreiben nicht gut gelungen sein?
„Wer Ohren hat, der höre!“ (Math. 13/9). Wer Augen hat, der lese und wer Verstand hat, der
verstehe, was Du hier schreibst. Und hier im Forum haben alle Verstand, sonst wären sie
nicht in der philweb-Liste eingeschrieben.
Ich verstehe die Kernaussage Deines Textes insoweit, als Du Phylo- wie Ontogenese quasi
als rückgekoppelte Automatismen annimmst. Betrachtet man die benannten
Entwicklungsgeschichten, sowohl stammesgeschichtlich als auch hinsichtlich einzelner
Lebewesen, könnten diese Entwicklungsphasen grundsätzlich unter dem Gesichtspunkt einer
Fortentwicklung thermodynamischer Systeme gesehen werden. Dabei kann jedes Einzelwesen,
wie auch ein „biochemisches“ Kollektiv als ein derartiges, jeweils durch spezifisch
vorgegebene Systemgrenzen umschlossenes System angenommen werden, zu dessen Lebenserhalt
zwingend eine Rückkoppelung von Führungsgrößen erfolgen muss.
Dieser System-Prozess unterliegt jedoch dem Gesetz der Thermodynamik und somit ist sein
Ende vorprogrammiert, da es nun mal kein „Perpetuum Mobile“ in dieser Lebenswelt gibt.
Weit besser als ich, kann Dir das Thomas und sicher auch Waldemar erläutern und somit
Deinen hier vorgelegten Text validieren. Ich jedenfalls, sollte mich in keinem Fall auf
das Feld der Biologie wagen!
Bester Gruß! - Karl
Am 24.03.2023 um 18:29 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Mir wird nachgesagt, dass ich eigen, manchmal unverständlich schreibe. Nun habe ich mich
auf das Gebiet der Biologie gewagt und habe den am Ende hier folgenden Absatz eines Textes
geschrieben, und wäre froh, wenn jemand diesen prüfen würde, ihn abweisen würde und was
auch immer dazu schreiben würde. Darin kommt das Lemma "automat" vor. Das Wort
"Auto" als Fahrzeug enthält das Lemma, ungenau geschrieben. Automat heißt dort
nicht Perpetuum mobile, und wenn, dann ist die Laufzeit begrenzt. Die Biologen und sicher
andere nehmen für bestimmte Erklärungen das Wort "mechanizistisch", das passt
nicht. Nun habe ich mich fast für das Lemma "automat" entschieden, indem ich
auch Lebewesen als Automaten ansehe, eine Zeitlang, von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende.
Der Foucault-Pendel ist schließlich nicht einmal eine komplexe Mechanik, hier anzusehen:
http://pendelcam.kip.uni-heidelberg.de/ Und doch ist es ein wenn auch primitiver Automat.
Ein Herz wäre auch ein Automat, weil es ziemlich unabhängig ist. Automat hat nichts mit
dem zu tun, was mit dem Wort "offenes/geschlossenes System" zu tun hat.
Hier ist also der zur Prüfung vorgelegte Absatz:
Manchmal interessiert den Betrachter die Änderung der Person oder des Lebewesens in der
Zeit. Hierfür haben die Biologen das Wort Phylogenese, das allgemein bekannt ist, aber
auch das Wort Anagenese. Beide laufen über eine bestimmte Zeitphase, die begrenzt ist von
größeren Änderungen. Mit dem Wort Phylogenese soll an einen größeren Zeitraum gedacht
werden, in dem eine Änderung der Arten geschah, und an die Summe dieser Änderungen. Mit
dem Wort Anagenese soll an die Änderungen gedacht werden, die während der Zeit abliefen,
vom Anfang der Existenz der Art bis zu deren Ende. Wenn nun die Ontogenese hinzu gedacht
wird, dann kann gesagt werden, dass bei allen drei ein Interesse des Betrachters daran
besteht, was automatisch, also von innen heraus sich innen änderte, und was von außen auf
die Sache wirkte, zudem, ob es eine Rückkopplung der von der Sache bewirkten Änderungen
außen zur inneren Sache gab und umgekehrt. Dies wäre etwa der Fall, wenn der Nestbau eines
Vogels zurück auf den Vogel wirkt, so dass dieser einerseits die Umwelt ändert, und die
Umwelt ändert zudem ihn selbst, indem er jetzt Vorteile hat, wenn er ein besseres Nest
baut. Bei der Ontogenese liegt dasselbe vor, zu Beginn schon wenn ein Säugling seine
Eltern anlächelt. Es entstehen die ersten ontogenetischen Rückkopplungen. Die Änderungen,
die außen geschehen, interessieren den Biologen nicht. Das alles ist den Biologen
bekannt.
JH
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