Am 14.01.2021 um 17:46 schrieb waldemar_hammel
<waha3103x(a)googlemail.com>om>:
allerdings muss sich phil am/im denken bewähren,
das evolutionär vorgeprägt doch um 100 ecken herum mit der natur verbandelt ist,
sodass im zeitverlauf nur die phils "überleben dürften", welche die
qualitätskontrollen der natur passieren
Hi wh,
in der statistischen Physik und Thermodynamik stehen die statistischen Schwankungen im
Einklang mit der naturgesetzlichen Ordnung der Hauptsätze. Und wie formulierte es Trotzki
im Anschluss an Darwin für die Geschichte? In seiner Autobiographie schrieb er:
"Allgemein gesprochen, spiegelt sich das Gesetzmäßige des gesamten historischen
Prozesses im Zufälligen wider. Will man die Sprache der Biologie gebrauchen, dann kann man
sagen, daß sich die historische
Gesetzmäßigkeit durch die natürliche Auslese der Zufälle verwirklicht. Auf dieser
Grundlage entwickelt sich die bewußte menschliche Tätigkeit, die die Zufälle einer
künstlichen Auslese unterwirft.“
Anstatt von „Auslese“ hätte er natürlich besser von bestmöglicher Anpassung sprechen
sollen, aber es kann sich auch um einen Übersetzungsfehler handeln. Bei Popper ist alles
Leben eh zumeist Problemlösen. Oder wie hjn es damals formulierte: „Finde heraus, worin
genau dein Problem besteht, und suche unparteiisch nach der bestmöglichen Lösung.“ Und bei
Habermas sind Gesellschaften "systemisch stabilisierte Handlungszusammenhänge sozial
integrierter Gruppen.“ Die Handlungen fluktuieren dabei in der jeweiligen Systemumgebung
wie die Gene in der ökologischen Nische.
Die Natur evolviert aus sich heraus, die Menschheit im Wandel von "Krieg und
Frieden". Aber wie können Freiheit und Notwendigkeit besser vereinbart werden? Franz
Kutschera hat einmal einen Vortrag gehalten über: DER WANDEL DER WELTSICHT IM SPIEGEL DER
PHILOSOPHIEGESCHICHTE. Danach spiegeln Philosophien bereits den geschichtlichen Wandel der
Weltsichten, aber noch nicht die tatsächliche Einbindung des Menschen in die Natur. Die
Evolutionsprinzipien für die Philosophien müssten also nur Rückübertragen werden von der
Menschheits- auf die Naturgeschichte. Aber wäre dann nicht alle Philosophie letztlich
Naturphilosophie bzw. Philosophie wieder Universalkosmologie?
Es güßt,
Ingo