Waldemar, vielleicht kann man es so zusammenfassen: Nicht jedes Substantiv ist eine
Bezeichnung, was aber nicht heisst, dass es dann bedeutungslos ist.
Mit den platonischen Ideen kenne ich mich nur sehr oberflächlich aus. Im Gegensatz zu den
Dingen dieser Welt wird ihnen, wenn ich mich nicht irre, zugeschrieben, dass sie nicht
verfallen, sondern immer bleiben, was sie sind. Das trifft ja auf Wortbedeutungen zu,
solange man sie nicht ändert. "Eigenschaftssummen" wie "Regenschirm"
sind aber nicht angeboren, keine "angeborene Idee", sondern ausgedacht und
erlernt. Bei den irreduziblen Eigenschaften ist das anders. Wir kennen ja den Spruch vom
Farbenblinden, dem man die Farbe nicht erklären kann, nicht mal mit einem Messinstrument.
Und da fällt mir gleich das nächste Sprachbild des mit dem Bad ausgeschütteten Kindes ein,
wovon man reden könnte, wenn man das Substantiv für bedeutungslos erklärt, wenn man nichts
findet, dass es bezeichnet - z.B. keine Seele im Körper nach Tausenden von Operationen.
Claus