Schlummerland - Neverland – Phantasialand.
Im zunehmenden Verlauf dieser Covid-19 Pandemie ist durchaus interessant
und wirklich lehrreich, wie Menschen (weltweit) mit dieser Krise
umgehen. Für die einen ist das alles nur ein Hype (mit Vorstellungen
verbunden, die jeder Realität zuwider sprechen). Nichts als eine Grippe
wie alljährlich, keinerlei „Übersterblichkeit“ und so weiter. Dass diese
Viren-Geschichte wirklich eine ernsthafte Bedrohung darstellt, sollte
wohl jeder klar und nüchtern denkende Mensch erkennen können (sofern man
sich nicht von der irrwitzigen, zum Überdruss geratenen Medienhysterie
voller An- und Mutmaßungen mitreißen lässt).
Zum Thema Übersterblichkeit gibt eine Statistik Auskunft (einerlei, ob
man sie für glaubwürdig hält oder nicht):
https://www.ft.com/content/6bd88b7d-3386-4543-b2e9-0d5c6fac846c
https://www.euromomo.eu/
Was Ursache und Zukunft hinsichtlich derartig pandemieartiger
Virenverbreitung anbelangt, erlaube ich mir einen Auszug eines
NZZ-Artikels wiederzugeben (ich habe den Artikel erworben):
<< Ende September 1998 bekam der Schweinezüchter Lai Mai von einer
Stunde auf die nächste hohes Fieber und litt unter unerträglichen
Kopfschmerzen. Krämpfe schüttelten seinen Körper, und er war zunehmend
desorientiert. Als der Patient zwei Tage später in die neurologische
Intensivstation der Universitätsklinik in Kuala Lumpur eingeliefert
wurde, lag er in einem tiefen Koma. Sechs Tage nach Beginn der
Erkrankung verstarb er. Bis Ende Dezember ereilte 13 weitere
Schweinezüchter das gleiche Schicksal. Ende April 1999 waren 229
Menschen an der mysteriösen Gehirnentzündung erkrankt. Die Todesfallrate
betrug 48 Prozent. Bei jedem sechsten Überlebenden diagnostizierten die
Ärzte irreparable Folgeschäden.
Inzwischen hatten US-amerikanische Virologen die Ursache der
Enzephalitis-Epidemie geklärt. Ein bis
dahin unbekanntes Virus aus der Familie der Paramyxoviren verursachte
die Gehirnentzündungen. Flughunde der Gattung Pteropus beherbergen
häufig diesen Erreger. Sie leben von tropischen Waldfrüchten und
scheiden das Virus über Speichel und Urin aus. Wahrscheinlich waren von
Flughunden angefressene Früchte von den Borstentieren gefressen worden.
Durch Kontakt mit erkrankten Schweinen hatten sich dann die Mitarbeiter
der Farmen angesteckt.
In Zukunft mehr «Überspringer»
Die Liste von Viren, die aus Fledertieren (Chiroptera) stammen und
indirekt über einen Zwischenwirt oder direkt auf den Menschen
übersprangen, ist zurzeit noch übersichtlich. Nach Ansicht von Lin Fa
Wang und Danielle Anderson, Virologen der medizinischen Hochschule
Duke-NUS in Singapur, wird sich das in naher Zukunft aber ändern. In der
Fachzeitschrift «Current Opinions in Virology» formulierten die
Wissenschafter eine bemerkenswerte Hypothese: Die grosse genetische
Vielfalt und die weite geografische Verbreitung von Fledertierviren
mache es sehr wahrscheinlich, dass die Häufigkeit von durch neuartige
Viren verursachte Epidemien deutlich zunehme. Unter den bekannten Viren
hielten sie das Überspringen eines Coronavirus für am
wahrscheinlichsten, schrieben die Virusforscher im Januar 2019.
Eine interdisziplinäre Forschergruppe aus Virologen, Zoologen, Ökologen
und Bioinformatikern unter Führung von Kevin Olival von der EcoHealth
Alliance hat mithilfe von Genomdatenbanken und Verbreitungskarten
versucht zu berechnen, worauf wir uns einstellen müssen. Die
Modellrechnungen basieren auf Daten von 2085 Virusarten, die bisher in
Säugetieren nachgewiesen wurden und mit Krankheiten assoziiert sind. Von
insgesamt 584 rechnerisch erwarteten «Überspringkandidaten» stammen
vermutlich 157 aus Fledertieren. Die grosse Mehrzahl der neuartigen
Viren werden aus den tropischen Regenwäldern Amerikas, Asiens und
Afrikas erwartet, mithin aus Regionen, in denen der Mensch immer stärker
in die ursprünglichen Ökosysteme und somit auch die Habitate von
Fledertieren eindringt, diese fragmentiert oder komplett zerstört.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie spanischer Ökologen zeigt für das
Ebolavirus, dass die düsteren Szenarien plausibel sind.
Die in den vergangenen Jahrzehnten in Afrika aufgetretenen
Ebola-Epidemien entstanden dort,
«wo menschliche Aktivitäten die Habitate jener fünf Arten von
früchteverzehrenden Fledermäusen störten, die das Virus beherbergen
können». Die Ebola-Epidemien standen in engem räumlichen und zeitlichen
Zusammenhang mit der Fragmentierung von tropischem Regenwald…>>
Damit sollte klargestellt sein, welche kausalen Hintergründe für
derartige Virenausbrüche gegeben sind: Die Menschheit bringt sich
blindlings selbst durch o.a. Aktivitäten in akute Gefahr. Natürlich weiß
man in Wissenschafts- und Politikkreisen längst um diese Gefahr und
forscht (so eben insbes. auch in China) an dieser Thematik, um ihr auf
geeignete Weise begegnen zu können. Doch darin lauert eben auch eine
enorme Gefahr (wie es sich ggf. in der Ursachenfindung zur aktuellen
COVID-Ausbruch noch zeigen könnte).
Doch letztlich bin ich mir sehr sicher, dass man eines Tages Mittel und
Wege gefunden haben wird, dieser Problematik Herr zu werden. Dann wird
man sich wieder anderen (ebenso menschengemachten) Problemen zu widmen
haben.
Bis auf Weiteres - solange nicht Phantasialand - gilt: Trial and Error.
Bester Gruß in die Runde! - Karl