Am 29.10.2021 um 11:25 schrieb K. Janssen via Philweb:
_Hier noch für Waldemar:_
natürlich ist H.J. Niemann ein radikaler Rationalist. Mein "radikaler
Realist" war wohl ein typisch Freud'scher Fauxpas.
Ach ja, Luhmann und der Konstruktivismus!
Wiederum unter Berücksichtigung, dass sich Begriffe zumeist in
verschiedensten Ausprägungen entwickeln, muss auch hier differenziert
werden. Konstruktivismus ist bei weitem keine einheitliche Theorie und
ich erspare mir den Aufzählung seiner „Unterarten“ (wäre – als
Techniker - hingegen eher geneigt von Unarten zu sprechen :-))
Es dürfte konsensfähig sein, Luhmann als der Denkschule des sog.
operativen Konstruktivismus zugehörig zu sehen, wo man postuliert,
dass Erkenntnis keinen von ihr unabhängigen (also objektiven) Zugang
zur Realität hat. Luhmanns Ansatz bei der Erkenntnis ist das
Beobachten (unterscheiden und bezeichnen) als ein rekursiv operativer
Prozess, eine stetige Bildung einer Differenz von System und Umwelt.
Menschliches Erkennen, wie der Mensch selbst werden von Luhmann
systemisch betrachtet (Systemtheorie):
„Die primäre Realität liegt, die Kognition mag auf sich reflektieren,
wie sie will, nicht in "der Welt draußen", sondern in den kognitiven
Operationen selbst“ (Luhmann).
Das ist und war mir (schon zu Studienzeiten – im Fach SoWi) eine
zutiefst theoretisch abstrakte These, die aus der Perspektive dieser
Sozialwissenschaftler durchaus zutreffend sein mag, für meinen (als
Ingenieur eher technischen) Zugang zur realen Lebenswelt jedoch eine
unnötige, wenn nicht sogar unnötige „Verkomplizierung“: ich denke,
sehe, messe, rechne und drücke diese reale Erkenntnis - praktisch
verwertbar - sprachlich aus.
Ein Stein ist ein Stein, ist ein Stein, ist ein Stein und bleibt es
(bis auf weiteres ....);
wenn ich mich daran stoße, merke ich, dass er nicht nur eine
Konstruktion meines Gehirns ist!
Luhmann ist für mich ein (bisweilen lebensfremder) Theoretiker, der
die der Biologie entlehnten konstruktivistischen Thesen (Maturana,
Varela et al.) aufgegriffen hat und in seine Systemtheorie eingebaut
hat, damit aber durchaus plausible Beiträge für die Erkenntnistheorie
beigesteuert hat. Der von mir erwähnte Paradigmenwechsel wurde von
Luhmann als „autopoietischen Wende“ postuliert („Soziale Systeme“
1984). Luhmann ist mir allemal zugänglicher als ein v. Foerster et al.
der radikale konstruktivismus ist -nur- der RK, und sonst nichts.
was luhmann und andere im schlepp daraus mach(t)en, ist höchst
fragwürdig bis unsinnig,
warum bloß hält man sich nicht ganz einfach an maturana/varela,
v.foerster, glasersfeld, usw ?,
denn die von denen gelieferten grundlagen des RK sind einfach und
einleuchtend, wenn sie auch ein "weltbild" kippen,
( letztlich:
selbst-referente lebewesen machen sich ihre welt selbst, im kopf, und
leben dann aus dieser und mit dieser welt-im-kopf,
weil sie zur "welt-an-sich" = zur realität, keinen zugang haben
(können), wobei die welt-im-kopf auf irgendeine eher unbekannte art mit
der realität
korrespondieren muss, evolutionär bedingte passung, weil sonst
überlebenkönnen mit wahrscheinlichkeit x nicht gegeben wäre. )
zumal luhmanns systemtheoretisches zu 2/3 nichts neues bringt, und zu
1/3 unsinn ist.
das ist wie mit zb einstein, auch da wird bis heut an den im prinzip
ganz einfachen kernthesen solange herumgebastelt und überstrapaziert,
bis man zu den tollsten schlüssen gelangt, auch wenn sie noch so absurd
sein mögen,
hauptsache es gibt "papers", mit denen man sich zieren kann, hoffentlich
karrieren basteln, usw
analog bei "den libets", da ist kein gegenargument zu blöde oder
wurmstichig, um den "freien willen" als unverzichtbar zu verteidigen ...
"information" = einer macht negative entropie daraus, ein anderer
bastelt sich ein "ur", usw, und einer der ersten, shannon, begriff die
unterschiede
syntax-semantik nicht
einer stellt fest, oder sagt x, und dann wird das x von anderen
hergenommen, und in allen möglichen und unmöglichen formen durchdekliniert,
ist einfach nur "ermüdend", mitzuerleben
kann man aus einsteins RT schließen, dass äpfel rot sind? ja klar, wenn
man 100 (schräge) zusatzargumente mit einfließen lässt, gut umrührt,
auch das,
aus dem RK schließen, dass alles relativ ist, ja klar,
man kann aus allem auf alles schließen, wenn man will ...
deshalb schickt gott ab und zu eine sint-flut, um die sachen alle wieder
ins lot zu bringen, wobei mir die hasen, die nicht auf noahs arche
gelandet sind,
heut noch leidtun, während die höchst und überaus sündigen fische sich
sintflut-höchst-gefreut haben dürften, mein schluss, selbst gott ist ein
idiot,
denn es hätte gerade annotobak eine schöne pandemie sehr viel schadloser
und zielgenauer gewirkt ...
*
ich freue mich jetzt über all die c.ungeimpften, die jetzt aufgrund
eigener blödheit auf intensiv oder/und auf friedhöfen "notlanden"
wh.
--
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