Hallo Ingo,
Du hast doch neulich selbst Zeit und Raum als Bühne des Lebens bezeichnet, auf der
räumlich-zeitliche Gebilde auftreten können. Und solche Gebilde, nämlich Organismen,
sollen dann Raum und Zeit ausbrüten? (Ich kann natürlich allenfalls erahnen was du mit
Invariantenbildung meinst.
Wäre das nicht auch wieder ein dogmatischer -ismus, der alles auf einen Reim bringt, statt
die Erfahrung mit ihren besonderen Inhalten und allgemeinen Formen zu nehmen wie sie ist,
weil man daran nicht vorbei kommt?
Claus
Am 18. August 2025 09:09:07 MESZ schrieb "tessmann--- über PhilWeb"
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Am 17.08.2025 um 20:58 schrieb Claus Zimmermann
über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Die nominalistische Vorstellung der Begriffserklärung ist nicht bis zum Ende
durchzuhalten, wenn sie von der Voraussetzungslosigkeit eines unbeschriebenen Blatts
ausgeht. Auf diesem Blatt steht aber nicht, was eine Katze ist, sondern nur, was nicht
durch eine verbale Erklärung ersetzt werden kann und an das diese anknüpfen muss, wenn
sich die Zeichen nicht nur um sich selbst drehen sollen.
Deshalb funktioniert kein Ismus beliebig genau. Alltags- wie Wissenschaftspraxis weisen
stets Unschärfen auf, die lediglich in der formalen Rekonstruktion vermieden werden
können. Die selbstkonsistenten abstraktiven Prozesse der Invariantenbildung im Organismus
erfolgen stochastisch und sind mathematisch simulierbar. Um diese physischen
Voraussetzungen scheren sich Philosophierende zumeist aber nicht. Sie ergehen sich in
ausuferndem Brimborium oder rekonstruieren Abstraktion durch Invariantenbildung schlicht
formal.
IT
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