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Am 06.02.2025 um 17:16 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 06.02.2025 um 11:19 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb:
Die neue Masche, KI als beuteilende Instanz hier einzuführen, könnte ja auch mal
mehrheitlich diskutiert werden.
ich bin nach wie vor dafür, KI als teilnehmer/in am hiesigen "forum" komplett
NICHT zuzulassen,
sonst ist dieses form, meine meinung, "tot" ...
wh.
Ganz klar auch meine Meinung, denn warum sollten wir KI als unsere Stellvertreter hier
diskutieren lassen, wo es uns zwar durchaus an belegbarer Faktizität unserer
Diskussionsbeiträge gelegen ist, die zu validieren, KI zwar bestens geeignet ist, wir aber
durch unsere Emotionalität in psychische Grenzbereiche vordringen und damit eine Tiefe in
den Diskursen erreichen, die mit KI (derzeitiger Entwicklungsstand) allenfalls annähernd
erreicht werden kann. Das bislang überwiegende Merkmal von KI ist die deskriptive Qualität
von Aussagen, die sich mittlerweile auf ein riesiges Potential weltweit auf Datenträgern
gespeichertem Expertenwissen stützen. Dieses Wissen in kürzester Zeit punktuell aus
diesem enormen Datenbestand zu filtern, zu ordnen und in geeignete Sprachform zu bringen,
wäre nur mit einem sehr hohen Aufwand an herkömmlicher Recherche-Arbeit zu bewältigen.
Ich weiss nicht, wem dieser mir diesbezüglich zufallende Ausspruch zuzuschreiben ist, doch
er scheint mir in Kürze das auszudrücken, was ich hier dazulegen versuchte: „Was nützt mir
das ganze Wissen dieser Welt, wenn ich an meiner Seele Schaden nehme.“
Und wer hier von uns nicht von der Existenz einer Seele (gar im christlichen Sinne)
überzeugt ist, könnte stattdessen von Freuds „genetischem Strukturmodell der Psyche“
ausgehen. Unseren innersten Wesenskern und die damit einzigartig charakterisierte Persona
wird noch lange nicht durch KI substituiert werden, wenn überhaupt und dann sind wir alle
nur noch Cyborgs: „Schöne Neue Welt!“.
KJ
PS. Joseph, Deine Frage zu Perzeption, bzw. Deine Kritik an meiner Verwendung dieses
Begriffs würde ich so beantworten: Wir schreiben hier seit Jahren auf einem sprachlichen
Niveau, das sich zumeist deutlich von Alltagssprache absetzt.Damit will ich nicht zum
Ausdruck bringen, dass wir uns überheblich oder pseudointellektuell von unserer
praktischen Lebenswelt absetzen wollten oder gar sollten, sondern dass mit diesem
Sprachniveau eine für an Wissenschaften orientiertem Meinungsaustausch auch dessen
Sprachgebrauch einhergeht. Früher hat man mühselig in einem Fremdwörterbuch geblättert,
heute sind es einige Clicks in einer Offline- oder Onlinedatenbank oder eben (Deine
Versuche mit KI zeigen es) eine Frage an den Chatbot seiner Wahl. Schöne Neue Welt! Once
again.
Und an alle hier von uns: MORGEN ist philweb für die Dauer der Wartungsarbeiten am Server
der Phil. Fakultät Uni Wien nicht verfügbar.
Vielleicht noch zu meiner Rolle als Listadmin; Insoweit bin ich das administrative
Bindeglied zum Host (Phil Uni Wien) dar und eben genau diesem kompetenten, wie
liebenswürdigen EDV-Team verdanken wir unsere Existenz als PHILWEB.
Darüber hinaus habe ich natürlich ein riesiges Interesse am Fortbestand unserer seit
Jahrzehnten existierenden „Brieffreundschaft“, die uns einen breiten Diskussionsrahmen auf
ganz speziellem Niveau bietet, den man im allgemein üblichen Wirrwarr Sozialer Netze kaum
finden wird. Und auf das Röhren von Platzhirschen in sience &Co kann ich persönlich
gut verzichten.
Jetzt ist das noch mehr als ein Postskriptum geworden, aber das kennt man ja von mir, am
Ende auch ein Platzhirsch?
--
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