Am 16.11.20 um 00:52 schrieb K. Janssen:
...
Ja es ist richtig, es gibt ein Problem mit diesen Wiederholungen - vor
allem, wenn sie unnütz sind!
Aber welche Wiederholungen sind nutzlos, welche nützlich?
Es ging mir nicht um „diese Wiederholungen“, es ging darum, dass ich
zeigte, wieso das Wort Form mir nichts bringt, nichts beibringt. Ich
stehe hier vor dem „Ding-an-Sich“, gemäß Vaihinger vor einer Fiktion,
und damit nicht einmal einer Hypothese. Wenn nun jemand sagt: „Das
Ding-an-sich ist etwas sehr Wichtiges“, und mir das immer wieder
vorträgt, dann hilft mir das nicht weiter. Wenn ich also das Wort „Form“
als nichts bringend hinstellte, und dann kommt das Wort „Idee“, dann
befasse ich mich nicht auch noch mit diesem, weil alles auf dasselbe
hinaus läuft.
In deinem Sprachgebrauch gibt es die „nutzlose Materie“, das war der
Ausgangspunkt, und ich wollte die Ehre der Materie retten. Die Form, das
Ding-an-sich sollte die Materie „in Form“ bringen, warum nicht in
Bewegung? Also ich bin es nicht, der das Wort „nutzlos“ zuerst benutzte,
warum sollte ich jetzt sagen, was nutzlos und was nützlich ist. Hier
geht es nicht mehr um Materie, sondern um Wiederholungen von Sätzen, die
nicht einmal wiederholt werden können, weil ich dem Geist „Form“
Materialität unterstellt habe, was sogar von dir lieber Karl, auch so
gedacht wurde. Also jetzt etwas oder viel zu Wiederholungen und deren
Nützlichkeit zu schreiben, ok, das wäre aber ein ganz anderes Thema.
Wir sollten da nicht sofort ungnädig sein, denke ich.
Das will ich auch auf keinen Fall.
Nun, ich gehe davon aus, dass Verbrecher in erster
Linie ihre niederen
Instinkte in Form krimineller Handlungen ausleben, diesem Handeln
liegen natürlich (durchaus teuflische) Ideen zugrunde.
So einfach mache ich es mir nicht. Würde die Form dann selbst niedere
Instinkte enthalten? Würde es dann teuflische Formen geben, die über
nutzlose Materie herfallen? Und was ist besser: Ein völlig sauberer
Kristall vor oder nach seinem Schliff? Wer sich in niederen Instinkten,
Nutzlosigkeit, Teuflichkeit auskennt, müsste Antworten parat haben.
Liegen die vielen Formen, nach denen der Diamant geschliffen werden
kann, im Reindiamanten schon als Möglichkeiten vor, unter denen der
Schleifer auswählt? Oder zwingt er dem Reindiamanten dann seine
persönliche Form auf? Sind verbrecherische Ideen genauso ewig wie
nicht-verbrecherische? Oder sind es keine Ideen? Sollte das was oberhalb
des Bauchnabels immer gut sein? Und der Blick nach oben gut, nach unten
schlecht?
Ich freue mich auch um unser Gespräch, das keiner unteratomaren
Erklärungen bedurfte.
JH