Am Di., 4. Juni 2024 um 16:16 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Bei Menschen sollte also nicht pauschal von Prägung,
sondern quantifiziert von Bindungsverhalten geschrieben werden. Und hinsichtlich des
Intellekts sind sowohl Prägung als auch Bindung fehl am Platz.
Menschen sind fähig, sich anhand von sozialen Gruppen zu orientieren
und insbesondere die Kernfamilie stellt eine solche Gruppe dar.
Einen subjektiv methodischen Liberalismus halte ich
für ideologisch machorientiert.
Ich nicht.
Das Buch führt in zentrale Themen der Ideengeschichte,
Wirtschaftstheorie
und Sozialphilosophie ein und legt die Denkmuster offen, die viele heutige
Debatten prägen.
Was aber nicht automtisch impliziert, dass die Denkmuster falsch sind
und/oder sich nicht weiter rekonstruieren lassen.
Eine rein historische Arbeit kann lediglich auf die Genese hinweisen.
Um diese als Widerlegung einer Idee zu sehen, muss man weitere
Annahmen hinzufügen. Sofern man logischn argumentiert.
Unter anderem geht es um die Frage nach einem
realistischen Menschenbild jenseits des
homo oeconomicus, um das Verhältnis negativer, positiver und republikanischer Freiheit
Die Idee einer "positiven Freiheit" enthält bereits eine Art Teleos.
Ein "Wozu" der Freiheit.
Das ist jedoch eine Art pädagogische Freiheit. Wie ein Lehrer, der
Schülern Freiraum lässt, dabei aber eine klare Absicht verfolgt. Nur,
wer könnte hier in der Rolle des Lehrers sein?
Ich nehme an, dass mit Republikanischer Freiheit politische
Mitbestimmung gemeint ist.
Hier ist ebenfalls festzustellen, dass diese Freiheit automatisch die
Freiheit eines anderen beschränkt. Wenn alle darüber abstimmen, wohin
es in den Urlaub geht, dann setzt sich die Mehrheit durch.
Am Mi., 5. Juni 2024 um 04:34 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Und in Pornofilmen, die Du im Sexualumterricht von
Schulen zeigen willst, geht es i.A, nicht um simples Kopulieren, sondern schlichtweg um
das Erzeugen sexueller Reize (...)
Diese Art von Film ist verfolgt kommerzielle Interessen und ist daher
darauf ausgelegt, eine Nachfrage an einem Markt zu bedienen. Was
streng genommen viele Arten von Aufklärungsmaterial auch tun.
Der Unterschied ist jedoch, dass das Material, welches an Schulen
eingesetzt wird, zumeist auf Anordnung von politisch Verantwortlichen
erzeugt wird.
Es ist nicht der Aspekt der Kommerzialisierung an sich, sondern die
folgende Konsequenz, die ein Problem darstellt. Der kommerzielle
Anbieter will ein Produkt erschaffen und dabei eine Gruppe von
Konsumenten adressieren, die im Idealfall wiederkommen.
(Wie schön, dass es ein Thema ist, bei dem man schon auf die Wortwahl
achten muss..)