Am 24.04.2022 um 01:33 schrieb K. Janssen via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
... Leó Szilárd. Mutmaßen
beziehe ich diesbezüglich auf seine (nahezu prophetische) Weitsicht. Vor
allem beeindruckt mich sein interdisziplinärer Denkansatz, bei dem er
Gehirnfunktionen intelligenter Wesen mit den Begriffen von Entropie und
damit Information assoziiert.
Ich bin wieder auf Szilárd im Zusammenhang des hier diskutierten Themas
zu möglichen Zeitreisen gestoßen. Dabei an Maxwells Dämon denkend,
kommt Szilárds hoch interessante Arbeit „Entropieverminderung in einem
thermodynamischen System bei Eingriffen intelligenter Wesen“ ins Spiel
(diese ist im Internet als Faximile verfügbar).
Hi Karl,
mit Szilard lässt sich auch der Bogen spannen zwischen dem Anfang und dem gegenwärtigen
Fortgang des Atomzeitalters. Mit seinem Gesamtwerk werde ich nicht mehr durch kommen,
zumal er ja einer der vier herausragenden Marsianer war neben von Neumann, Teller und
Wigner. Die arbeiteten ja alle so motiviert wie erfolgreich am Manhattan-Projekt mit, um
den Nazis mit dem Bau einer Atombombe zuvorzukommen. Lesenswert dazu: Bruce Cameron Reed,
"The History and Science of the Manhattan Project“.
In den 1920er Jahren war Szilard ja in Berlin tätig und machte auch Einstein auf sich
aufmerksam mit seinen Arbeiten zur Thermodynamik, so dass er ihn später dazu bringen
konnte, den berühmten Brief an Roosevelt zu unterschreiben. Im Gegensatz zu Einstein hatte
sich Szilard bereits Anfang der 1930er Jahre mit nuklearen Kettenreaktionen befasst und
sich Ende des Jahrzehnts mit Fermi in die Details eingearbeitet.
Auch heute sehen wir uns wieder mit den Großmachtansprüchen eines Faschisten konfrontiert,
mit dem ebenso wenig zu verhandeln ist wie mit Hitler damals. Also was ist zu tun? Was
hätten die Marsianer heute getan?
IT