Lieber Waldemar,
könntest Du Dir vorstellen, die Eigenschaften dynamisch, prozessual aufzufassen? Dann
wärest Du bei einer Prozess-Ontologie - ein Ansatz, der viel realistischer ist als einer,
der von fixierten, starren, unveränderlichen Eigenschaften ausgeht.
Wenn sich Eigenschaftlichkeit im Vorgehen, Prozessieren, als Vorgang erstellt und bewährt,
dann ist das Zusammenkommen von Eigenschaften keine bloße Summierung mehr, sondern eine
Vorgangs-Konvergenz, die erfolgt oder nicht erfolgt.
Wenn sie erfolgt, ist eine beiderseitige „Stimmigkeit“ vorausgesetzt, die Fähigkeit zu
dieser möglichen Stimmigkeit ist in der Eigenschaft enthalten.
So viel als Anregung,
liebe Grüße
Thomas
Am 12.03.2023 um 03:06 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 11.03.2023 um 16:22 schrieb waldemar_hammel
über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
meine erkenntnis ist, dass alle "dinge" in welt (nur, exlusiv) aus summen von
eigenschaften bestehen,
und "eigenschaften" sind semantiken = summen von "sems",
daher hat materie für mich "bedeutung", sogar immer "bedeutungen",
nämlich summen davon,
aber diese semantikensummen sind der materie nicht erst aufgesetzt von außen, oder
angedichtet/aninterpretiert,
sondern sind ihr immanent = sie besteht nur daraus
beliebiges ding = {summe von eigenschaften/semantiken + eigen-raumzeit}
diese der materie immanenten eigenschaften, weil sie nur daraus besteht, SIND auch die
baupläne, aus denen "höheres" entsteht,
zb moleküle aus einzelnen atomen,
weil wechselwirkung auf die semantiken wirkt, aus denen die materie besteht
{eigenschaftensumme a b c + raumzeit 1} <=wechselwirkung mit x = geht über in =>
{eigenschaftensumme a z d + raumzeit 2}
(und schon wegen des unterschiedes der raumzeiten ist "emergenz/submergenz"
unsinn)
die baupläne für "höheres" sind in der materie selbst als
"eigenschaften" enthalten,
wo sollten sie denn auch sonst herkommen?.
Aha, der Stein als pure ungeformte Materie, aus dem ein Bildhauer eine Skulptur
erschafft, hat deren „Eigenschaft“ als Form bereits in sich enthalten!? So kann wirklich
nur ein geist-/hirnloser Materialist argumentieren.
Du solltest Dich endlich einmal mit Philosophie und damit auch mit Platon und Aristoteles
beschäftigen, bevor Du weiterhin solchen Blödsinn, oder milder ausgedrückt, Halbwahrheiten
hier verzapfst!
Materie, hier also der zu formende Stein hat zwar das Potential zu seiner Formung, jedoch
mitnichten die konkret spezifische „Eigenschaft“ der Form in sich enthalten, die definitiv
erst durch Idee und aktuales Handeln, etwa der eines Bildhauers, geschaffen wird.
Dieses formgebende Prinzip drückt sich eben in diesem „potentia ad actum“ als den Transit
vom Vermögen zur Verwirklichung aus, ein Prinzip, das jeder Entwicklung zugrunde liegt.
das wir nach unseren erdachten plänen zb ein haus bauen,
und dann analogisch denkend und erlebend hingehen,
und entsprechend auf "höhere mächte" tippen, welche die welt usw geplant und
gebaut hätten,
ist das unserer veranlagung zu analogischem denken geschuldet,
sehr oft führt analogisches denken zu richtigen ergebnissen, deshalb nutzen wir es ja
auch,
(etwa: wenn man eine erbsensuppe kochen kann, dann sollte auch eine linsensuppe
funktionieren)
im fall "welt" funktionierts aber eben nicht, weil die welt kein von irgendwem
erdachtes/geplantes haus ist,
sondern sich selbst aus den die materie bildenden bedeutungen heraus-evolviert hat.
Das ist nun auch für mich nichts anderes als „Geschwafel“ das lediglich zum Ziel hat,
jeglichen Schöpfungsgedanken zu tilgen. Und wie oft gesagt: Man muss nicht dem naiv
metaphorisch dargelegten Schöpfungsakt der Genesis folgen, um das gestaltgebende Prinzip
von Welt und Kosmos zu begreifen.
KJ
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