Am 26.01.2022 um 19:05 schrieb Karl Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Jeden erwischt es wohl einmal. Kannst Du Dich erinnern, Ingo, dass Du mir mal geraten
hast, Waldemars Beiträge hinsichtlich ihrer mir seinerzeit nicht mehr geheueren Art
einfach mal zu ignorieren!?
Also belasse in „Gottes Namen“ doch einfach ein paar Dich nervende Beiträge und bleibe
selbst kreativ; dabei solltest Du allerdings Gnade walten lassen mit all jenen hier unter
uns, die sich nicht zu den „analytischen Denkern“ zählen können. Ich denke, bin mir nicht
ganz sicher, ob auch mir wenig an Analytik gelegen ist; vermutlich nur soweit ich sie als
Ingenieur anwende; ansonsten will ich möglichst frei von analytisch angelegten Zwängen
sein.
Hi Karl,
ja, an meinen Rat erinnere ich mich gut, er liegt noch nicht lange zurück. Irgendwann
reicht es einfach. Das ist wie mit dem ständig durch den vielen Werbescheiß überquellenden
Briefkasten. Irgendwann werde ich den Einwerfern auflauern und — aber die können natürlich
nichts dafür, versuchen sich nur ein paar Euro zu verdienen. Das Ignorieren, Filtern oder
Vernichten von Mails ist zum Glück sehr viel einfacher als das von physischem Werbemüll.
Wir sind doch alle beides, Synthetiker und Analytiker, variieren nur die Schwerpunkte
unterschiedlich — und behalten vor allem die vielen unausgegorenen Ideen für uns. Ideen
kommen ja jedem Menschen ständig, aber nichts wird aus ihnen; denn wer macht sich dann
schon die Mühe, sie durchzudenken, weiter zu entwickeln und zu einem auch für andere
nachvollziehbaren Ergebnis zu führen? Die meisten Ideen funktionieren ja nicht und werden
durch Wiederholung nicht besser, sondern schlechter.
Der von mir kürzlich (und wohl nicht zum ersten Mal) erwähnte David Finkelstein gehörte
auch zu den Unorthodoxen und Abweichlern, zu denen sich Waldemar so gerne zählt. David
aber dachte viele seiner Ideen weiter, wie bspw. seinen "Space Time Code“ oder seine
Annahme von einem "Chronon" und weiteres, alles nachzulesen auf dem
e-print-Server oder in den Phys. Rev. Den "Space Time Code“ weiter gedacht hat er in
seinem Buch: "Quantum Reality. A Synthesis of the Ideas of Einstein and Heisenberg.“
Meinem Eindruck nach scheint Waldemar mit uns nachholen zu wollen, was wir im Studium
ausgiebig immer wieder mit Kommilitonen diskutiert hatten, sei es im Seminar, in der Mensa
oder in der Kneipe gewesen. Und während meiner Arbeit bei DESY, in der TUHH und im
Studentenwohnheim dann, hatte ich das Glück, mein Leben lang quasi weiter studieren zu
können — und schreibe nunmehr an meiner Lebenssynthese, die sicher nie fertig werden wird;
denn so viele Ideen und Erinnerungen gibt es noch zu bedenken.
IT