Was soll ich zu all dem unten Geschriebenen noch sagen!? Vielleicht doch
nur meine Aussage bekräftigen, sich bei nahezu allen Themen hier immer
wieder nur im Kreis zu drehen;
Mal sind es ideologisch geprägte Gegensätze, mal sind es kritisierte
sprachgebrauchliche Eigenarten, die solche Diskussionen zu keinem auch
nur irgendwie gearteten Konsens und damit nie zu einem Ende gebracht
werden können.
Es ist nicht nur dieses sinnlose Drehen im Kreis, sondern auch (wie
geschrieben) das ungute Gefühl, dem Labyrinth aus (meist subjektiv
attributierten) Begrifflichkeiten und Befindlichkeiten nicht entkommen
zu können.
Waldemar ergötzt sich auf seine Art an der Metaphysik und somit an einem
Bereich, der im Gegensatz zur hinreichend klar definierten Physik
letztlich nur metaphorisch zu beschreiben ist.
Metaphorik, die als Ausdruck innerster Bildkraft selbstredend polyvokal
angelegt ist, d.h. sie spricht bildhaft aus unzähligen Mündern.
Zur Beschreibung der real körperlichen Lebenswelt bedarf es keiner
Metaphorik, daher ist diese Sprache eine klar bezeichnende und somit
univokale Sprache.
Diesen Zusammenhang sollte man versanden haben.
Bester Gruß! - Karl
Am 09.12.2021 um 05:56 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
[Philweb]
Am 09.12.21 um 01:10 schrieb K. Janssen via Philweb:
(Zitat im Geschriebenen)
“Ja. Die Arbeit von Schopenhauer ist wohl die
beste, die je über den
freien Willen geschrieben wurde. Der Mensch hat zwar einen Willen,
aber er kann diesen Willen nicht selbst willentlich beeinflussen. Das
ist auch logisch unmöglich: Wenn wir unseren Willen beeinflussen
könnten – wodurch würde der Wille, der unseren Willen treibt,
beeinflusst? Wieder durch einen Willen, einen dritten, vierten,
fünften? Schon seit dem Mittelalter haben kluge Menschen dieses
Problem der willentlichen Willenssteuerung erkannt.” (G. Roth)
darauf hin:
So schreibt ein Wissenschaftler aus der Sicht
eines neurobiologischen
Konstruktivismus
... ich unterstelle dem Karl nicht, dass er folgendermaßen denkt:
"Dieser Wissenschaftler muss also ein Fachidiot sein.", nicht einmal,
dass er diesen Wissenschaftler in eine Schublade steckt. Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Fachidiot, um daraus meine
vereinfachende Sprache umzuwandeln in Person mit "selektiver
Wahrnehmung".
und offensichtlich als Atheist
Hier wird
Bezug genommen auf eine Gruppe, nämlich die Gruppe, die im
Extremfall als die Gruppe der Gottlosen angesehen wird, bzw. die
Personen mit dem entsprechenden gedachten Mangel, dass sie nicht
denken können, was die Gegengruppe problemlos (oder mit Mühen) denken
kann.
(allenfalls als Agnostiker).
Vielleicht würde der so Gedachte dem Karl für diese bessere Schublade
danken.
Dabei bleibt unbeachtet, dass
naturwissenschaftliche Logik
grundsätzlich ungeeignet ist, Aussagen im Bereich der Metaphysik zu
bewerten.
Das ist eine eine Aussage über Aussagen, die ungeeignet sein sollen,
Aussagen eines anderen Bereichs zu bewerten. Übersetzt, in anderen
Bereiche, und in einem Beispiel gesagt:
"Dabei bleibt unbeachtet, dass medizinisches Wissen grundsätzlich
ungeeignet ist, Aussagen im Bereich der Mechanik zu bewerten."
Komisch ist mir diese Beispielaussage, aber hat sie nicht dieselbe
Form wie die Aussage des Karl? Ist "grundsätzlich" keine Floskel?
Zudem wäre ein Schluss vom Geeignetsein zur Bewertung eine Art
naturalistischer Fehlschluss. Auch das noch! Hoffentlich ärgert sich
Karl jetzt nicht über mich.
Die Aussage hilft nicht viel, weil die Negation einer Sache immer noch
viel offen läßt. Manchmal sind Negativ-Aussagen hilfreich für
Lernende, und das will ich gerne sein, und fahre weiter mit dem Lesen
und Lernen.
Ein religiös Glaubender würde diesem unendlichen Vorgang
„willentlicher Willenssteuerung“ ein Ende setzen, indem er Gottes
Willen als letztentscheidende Instanz annimmt, was allerdings eine
diesbezügliche Verbindung dieses Menschen zu Gott und die Beachtung
seines Willens voraus setzt. Dabei fragt sich, welcher Mensch den
Willen eines Gottes in allen erdenklichen Lebenslagen zu kennen vermag.
Könnte dieser Satz nicht genau Platon wiedergegeben haben? Obwohl
Platon bekanntlich zu einem anderen Schluss kam.
Zweite Frage: Ist der Sprung im Gedankengang der besagten Person zu
der weiteren gedachten Instanz nicht gewagt?
Im Satz "Dabei fragt sich ...." hat sich wohl der Gedanke eines noch
nicht so perfekten Gedankenspringers eingemogelt. Oder eines Zweiflers.
Damit schließt sich der Kreis wieder zur Ausgangsthematik, nämlich
dem fortwährenden Disput zwischen religiös inspiriertem Glauben (an
einen Gott) und dem naturwissenschaftlich-positivistisch angelegten
Glauben, dass ein solcher eben nicht existiert.
Irgendwie dreht man sich bei dieser Thematik immer wieder im Kreis;
man könnte auch annehmen, sich in einem Labyrinth zu bewegen, ohne
eine geeignete Strategie zu haben, den Ausgang in angemessener Zeit
(also jeweiliger Lebensspanne) zu finden.
Mit bestem Willen sehe ich da keinen Kreis. Ach ja, der Sprung im
Gedankengang ergab ein Ende, beim gedachten Kreis gibt es jedoch kein
Ende. Ok. Ein nützlicher Widerspruch?
Jh
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