Am 11.03.2023 um 19:01 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
das mag der Beginn einer Definition nach Art "extensionaler Bestimmung" mit
Beispielen, diese genügt mir nicht. Die kleine zusätzliche Kritik (Phantasie) dazu ist in
dem Fall jedoch verständlich.
Hi JH,
mir ging es nicht um eine Definition, nur um ein triviales Beispiel. Ansonsten verweise
ich auf Russell’s Beschreibungstheorie, auf die sich auch Lorenzen wieder bezieht. Deren
logische Präzisierungen sind natürlich nur grob auf die Umgangssprache übertragbar. Einen
Hinweis findest Du bspw. in Sofies Welt am Ende des Links:
http://www.ingo-tessmann.de/sofie/node41.html
<http://www.ingo-tessmann.de/sofie/node41.html>
Das Wort
„Wortaberglaube“ hatte ich dem Buch Hallers entnommen, nach dem nur erkannt werden könne,
was formulierbar sei
das kann auch nicht stimmen. Als Laie kann ich manchmal etwas sehen, hören, was
vielleicht noch nicht formulierbar ist. Umgekehrt können Mystiker mit Wörtern und Sätzen
viel formulieren, obwohl ich dann nichts erkenne. Also genügen kann das nicht. Und sicher,
wenn jemand mir von seinem Schmerz erzählt, kann er mir von ihm erzählen, ihn formulieren,
trotzdem schmerzt es bei mir auch nach langen Formulieren nicht ... zum Glück.
Ja eben, weil es nicht stimmen kann, handelt es sich um Aberglaube. Wobei die grob
qualitativen Worte sowieso nur winzig kleine Näherungen an die quantitative Naturvielfalt
ermöglichen. Unendlich weitreichender ist die Mathematik.
> Haller schreibt auch von „Gedankenwellen",
in denen sich Sprache und Mathematik im Gehirn des Beobachters überlagerten.
zu unklar ist das für mich.
Für mich auch, aber im Roman herrscht künstlerische Freiheit. Ich hatte mich ja schon
abwertend über Hallers Nebel geäußert. Wohlwollend gelesen, wäre er als Parodie des vielen
Geredes zwischen Bohr und Heisenberg aufzufassen. Denn den Durchbruch in Heisenbergs
Quantenalgebra brachte die Mathematik durch konsequente Verwendung des Energiesatzes.
Einstein mit Großmann und Schrödinger mit Weyl blieben demgegenüber ein fortwährendes
Palaver erspart.
IT