Re: [Philweb] Wer bin ich

Am Sa., 21. Nov. 2020 um 11:59 Uhr schrieb Ingo Tessmann: Mir ist schon klar, dass ein Mozart sein Werk ohne jeden Beweis auskommen kann. Das fasse ich mal als Kritik am Geniebegriff auf. Die Anführungszeichen indessen... Wieso? Ist am Ende ein genialer Musiker weniger als ein genialer Forscher? Dazu zwei Dinge: 1. Dein Beispiel zählt nicht. Newton war Mitglied und Sekretär der Royal Society, Einstein hat um die Anerkennung seiner Ideen gekämpft. Dirac weiß ich nicht. Aber sowohl Einstein als auch Newton habe einiges "im stillen Kämmerlein" zu Papier gebracht, das sie eben nicht haarklein beweisen konnten. 2. Du wählst selektive Beispiele. Was ist zum Beispiel mit dem Mathematiker, von dem es hieß, "er habe niemals ein falsches Theorem und auch niemals einen Beweis" an die Tafel geschrieben? "Wasserdicht" meine ich nicht unbedingt Schritt für Schritt anhand logisch hergeleitet. Sondern eher im Sinne alltäglicher Argumentation. Quasi "Gerichtsfest". Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein ÖPNV ein größeres Risiko ist als ein halbleeres Theater oder Kino. Wobei es sich beim Kino schon fragt, ob sich eine Öffnung halbvoll lohnt. Bei Theatern, bei allem Respekt, scheint mir das aber nicht das aktuelle Problem zu sein. Soweit ich weiß gibt es nur wenig klagen, dass man dort keinen Sitzplatz mehr ergattern kann. Wobei ich mir nur ziemlich sicher bin. Wissenschaftliche Untersuchungen sind mir nicht bekannt. Ich ändere da gern meine Meinung. Wobei ich ausdrücklich nicht zu den Maskenverweigerern gehöre. (Eher im Gegenteil, ich gelte gar als zu ängstlich.) Ich sehe das nur realistisch. Ebenso zweifle ich daran, dass man eine lückenlose Nachverfolgung aller Infektionswege sicherstellen kann. Allerdings scheinen das wesentlich kompetente Leute anders zu sehen.