Hi wh,
wie willst Du dem Phänomen der Lateralisierung denn umgangssprachlich und alltagslogisch
irgendwie näher kommen? Symmetrien und ihre Brechungen werden in den mathematisierten
Wissenschaften untersucht. Gönn Dir doch mal eine schöpferische Pause und arbeite Dich in
die Mathematik ein, das ist doch DIE Strukturwissenschaft. Oder verschaff Dir einen
Überblick, wie er z.B. gegeben wird in:
<https://www.cell.com/neuron/pdf/S0896-6273(17)30153-8.pdf>
Ich vermute natürlich, dass die "Ontogenesis of Lateralization“ in den Lebewesen dem
allgemeinen Naturprinzip der Symmetriebrechung folgt, das nachzubilden offenbar immer
wieder Überlebensvorteile geboten hat.
Ich hatte hier ja kürzlich den Chemiker Havemann aus „Dialektik ohne Dogma“ zitiert:
"Kausalität ist eine einseitige, eine einmalige, vorübergehende und flüchtige
Verbindung in der Wirklichkeit. In der Kausalbeziehung erscheint das Wirkliche,
hervorgehend aus seinen Ursachen. Im Möglichen aber erscheint nicht die Ursache, sondern
der Grund der Erscheinungen. Der Grund ist das Bleibende in der Erscheinungen Flucht. Das
Diskontinuierliche in Verbindung mit dem Kontinuum des Möglichen ergibt das Zufällige. Daß
Zufälligkeit aus der Dialektik von Diskontinuitat und Kontinuität hervorgeht, ist eine im
Grunde schon uralte Erfahrung des Menschen. Ich glaube, wir Menschen handeln gegenüber der
Natur und der Welt, in der wir leben, ähnlich wie ein Glücksspieler.“
Für Havemann ist die Dialektik der Natur natürlich nicht vorzugeben, sondern ihr zu
entnehmen via Theorie und Experiment. Und so ist obiges Geschreibe nicht bloß vage
Metaphysik, sondern als eine Interpretation der Quantenmechanik zu verstehen, in der ja
der Zufall so wesentlich ist wie in der Evolution. Und Zufälle sind es ja auch, die bspw.
an Bifurkationen zu Lateralisierungen führen. Und was sagt der Poet? „Zwei Wege boten sich
mir da. / Ich wählte den, der weniger betreten war.“
IT
Am 26.04.2021 um 12:34 schrieb waldemar_hammel via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Am 26.04.2021 um 11:02 schrieb Ingo Tessmann:
metaphorisch kannst Du auch mit der Bildung des
Universums beginnen, aber das sind doch nur Worte. Es kommt aber auf die aus seiner
Entwicklung bisher hervorgegangenen Strukturen an - und auf die, die noch ermittelt
werden. Darüber sollten wir uns nicht ständig wiederholen müssen.
strukturen, ja ...
mich interessierte daran brennend, wieso strukturen, und wieso deren
"lateralisierung", damit sie aufgespannt sind/ werden können?
großtiere sind rechts-links lateraliert, wieso?
selbst bakterien sind lateralisiert = verteilung der organellen in ihnen,
auch pflanzen sind poly-lateralisiert
wir selbst, lateralisiert in sowohl anatomie als auch funktionsweisen:
zb das ganze emotionale als "religion", das rationale als "verstand u
geist"
oben-unten, hinten-vorne, groß-klein, usw, alles lateralisiert
wenn wir hier diskutieren, unterschiedliche ansichten, sogar über das vermeintlich selbe,
du ansicht a, ich ansicht b,
auch hier also lateralisierung = jede dis-putation über eine sache ist lateralisierung
(dia-lektisch usw)
und es müsste/sollte/gibt doch immer eine "minimal-API", einen junktor geben,
der je zwei lateralisierungs-mengen verbindet ?
a |junktor| b,
und in dem die lateralierungs-mengen quasi zusammenfallen ?,
und dieser junktor mit doppelfunktion an den beiden enden?, indem er die beiden l-mengen
sowohl integrativ verbindet, als auch überhaupt erst aufspannt ?
a <= | => junktor <= | => b
diese dabei funktion <=|=> würde mich sehr interessieren...
was verbindet je zwei solcher lateralen mengen im hintergrund ihrer äusserlich-diametral
entzweiten phänotypen erscheinungsweise ?
(wie eine beute, um die zwei löwen kreisen?)
Und was verbirgt sich noch alles in der
Mathematik und im Universum; das aber eher von zukünftiger Technik als von unserem
beschränkten Hirn ermittelt werden könnte.
wieder lateralisierung,
indem wir "das kleinste" zwar eher ahnend erkennen, aber nicht wirklich
verstehen können (zb quantenwelten),
und ich wette, das ist beim großen und größten nicht anders (zb strukuren des universums,
universum selbst),
(aufgrund eben lateralisierung)
weshalb wir uns entschieden haben, das größte "ersatzweise" mit dem kleinsten
erklärbar zu machen (quantenphysik erklärt uns das universum, usw),
dabei brauchte das größte genauso eine eigene sprache-welt, wie das kleinste eine
ansatzweise hat, zb QM,
denn unsere normalsprachen taugen nur für den meso-bereich = mensch-lebenswelt
(und das geht tieren und ihren sprachen nicht anders)
vielleicht ist, dass überhaupt etwas ist (das nur immer weiter wird, und dabei nie
"ist"/"so-ist"/selbstidentisch ist) dem prinzip der lateralisierung
geschuldet?,
aber wie ist diese dynamische l. strukturiert, und wo ist der junktor dazwischen, und wie
"sieht" er aus und funktioniert er?
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
https://www.avast.com/antivirus
_______________________________________________
Philweb mailing list
Philweb(a)lists.philo.at
http://lists.philo.at/listinfo/philweb