Hi JH,
was denkst Du denn besser machen zu können als die stochastischen Algorithmen der
Suchmaschinen im Internet einschließlich ihrer Urheber, Betreiber und Erforscher?
IT
Am 18.10.2022 um 12:41 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
ich danke für die bisherigen Ausführungen zum Geistergespräch, und würde gerne den
"Gesang der Geister über den Wassern" mit singen. Vielleicht lasse ich mich
jedoch nicht so leicht begeistern. Der eine ist von einem Ball begeistert, wenn Personen
mit dem Fuß gegen ihn treten, und er dem zuschaut. Ich wurde schon gefragt: "Wenn du
in einem Stadion wärst, würdest du dort nicht spüren, was da geschieht? Kannst du mit dem
Geist des Sports denn nichts anfangen?" Ich denke dann auch an Reden wichtiger
Politiker vor einer großen Menschengruppe. Dann kannte ich einen ETH-Absolventen,
technikbegeistert und noch dazu katholisch, der extra nachCape Canaveral flog, um einen
Raketenstart mit zu erleben. Nachher erzählte er von der großen Kraft, die er erlebte, und
die ihm die Kraft Gottes mit zu erleben gab. Wenn Person A ihre Meinung sagt, ist sie von
dieser begeistert, wenn nicht eingenommen. Sogar vor Unwahrscheinlichem können Personen
begeistert sein, und vor Rätseln. Es soll sogar einen Kriegsgeist geben und einen
Friedensgeist, sogar Melissengeist. Bald wird es einen Atomgeist geben, und einen
Kohlegeist. Zum Glück kann ich zum Konkurrenzkampf der Geister nichts beitragen. Wenn eine
bestimmte Person besonders begeistert, wird gesagt, sie habe Charisma. Vielleicht hat sie
dann auch einen Geist, der mir fehlt, ich sehe mich schließlich nicht einmal als
Persönlichkeit an, mit Waldemar nicht einmal als etwas Besonderes. Auch für das Wort Karma
ist mein Kopf ziemlich dumpf, genauso wie für die überhohe Mathematik, die Makrowelt und
die Mikrowelt, so dass ich daraus weder Rätsel sehen noch Geister heraus deuten kann. Und
auch aus dicken Büchern mit vielen schweren Wörtern kommt der Geist leider nicht zu mir.
Es gibt noch viel mehr, vor dem Personen begeistert sein können. Vielleicht gehöre ich
trotz aller Kritik zumindest manchmal dazu.
Das hier oben mag als Unsinn angesehen werden, nur bemerke ich, wie inflationär doch auch
das Lemma zu Geist als Begriff (in der Begriffssprache) ist bzw. wie vielfältig mit den
Wörtern (in der Wörtersprache) gedacht werden kann und sogar soll. Es wird schließlich
übersehen, in welchen Situationen diese Wörter gelernt werden, und zu welchen Situationen
sie in Sätzen wieder vorkommen, und die Zusammenhänge. Viel später erscheinen die Wörter
zum Lemma, sozusagen aus dem Freudschen Unbewussten. Was geschah dazwischen? Die
Aufbauphase bedurfte vieler Situationen. Dieser Absatz hier ist nur andeutungsweise und
ungenau geschrieben.
JH
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb(a)lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an
philweb-leave(a)lists.philo.at