Am 04.03.2021 um 09:40 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich
via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Zusammengefasst gibt es somit zwei grundverschiedene Arten von semantischer Energie:
· Algebraische Binnen-Symmetrie-Erzeugungsenergie
· Algebraische Binnen-Symmetrie-Erhaltungsenergie
Beide Arten von Energie sind von vornherein bezogen und lassen sich daher nicht ohne
Bezug auf die Jeweiligkeit des Innen und die Jeweiligkeit seines Blicks nach Außen, also
als nicht-bezogene solche abbilden und quantifizieren. Es sind Energieformen, die einen
binnen-symmetrischen Pol in asymmetrischer Weise mit einem jeweiligen Außen-Pol verbinden.
Das Innen-Außen-Paar ist somit je einseitig bestimmt, das Außen ist von der
Innen-Perspektive mitbestimmt, insofern ist es zwingend auf das Innen bezogen.
Hi Thomas,
dazu fallen mir die Versuche der Psychophysiker ein, die gemäß ihrer
Signalentdeckungstheorie (bzw. Theory of Signal Detection) versuchen, die beiden internen
Prozesse bei einem psychophys. Experiment, die Sensitivität und die Entscheidung, zu
separieren. Ließe sich dieser äußere Reiz-Antwort Zusammenhang via innerem
Empfindungs-Entscheidungs-Übergang nicht auf die Semantik ausdehnen? Was würde werden aus:
Reiz--Empfindung-Entscheidung—Antwort? Käme die Semantik bereits zwischen Empfindung und
Entscheidung oder erst mit der Antwort ins Spiel?
Der „Raum“, in dem das Innen im Außen existiert ist
somit ebenfalls ein jeweiliger, und kein neutraler, potentiell leerer Raum. Es ist ein
bestimmter Raum, ein gestimmter Raum, ein um ein gesetztes Innen herum konstruierter
Beziehungsraum. Daher greifen allgemeine Vektordarstellungen auch nicht, weil die
Vektorbeschreibung einen allgemeingültigen, vom jeweiligen Innen vollständig abzulösenden
Raum voraussetzt.
Für Vektorräume gibt es viele Modelle, das geometrische und das algebraische sind nur zwei
unter ihnen. Zunächst ist ein Vektorraum bloß eine algebraisch strukturierte Menge, wobei
die Vektoren in der linearen Algebra über beliebige Körper definiert werden. Erst
angewandt in der Geometrie werden mit ihnen Räume oder Quadriken gebildet. Aber Dir geht
schon die Körperstruktur zu weit, nehme ich an; obwohl es sich ja eigentlich nur um so
etwas wie eine „Doppelgruppe" handelt. Vektorraummodelle semantischer
Repräsentationen sind ja weit verbreitet, aber was wäre das semantische Modell eines
Vektorraums?
IT