Da habe eher ich Dich mit unten stehendem Passus bzgl. Barbours’ Janus-Punkt verwirrt.
Verwirrend auf mich wirkt eher Deine Annahme, ich würde mich von Sachbüchern und Gerede
verwirren lassen. Zunächst vermittelt mir diese Zuschreibung eine - mit Verlaub -
oberlehrerhafte Attitüde, der ich mich eher nicht gerne aussetzen möchte. Damit will ich
keinesfalls ausdrücken, mich berechtigter Kritik oder gar notwendiger Korrektur entziehen
zu wollen, würde aber von Dir gerne erwarten, Deine Stellungnahmen nicht immer nur als
kurze (bisweilen belehrende) Statements samt (wenngleich zumeist sehr hilfreich
weiterführenden) Links abzufassen.
Fehlende Redundanz ist das (durchaus anzuerkennende) Charakteristikum in Deinem
sprachlichen Ausdruck, nicht selten führt das jedoch zu Missdeutungen oder schlichtweg
Unverständnis des Geschriebenen.
Die zentralen Aussagen Babours (u.a. das von Dir „verlinkte“ Paper, seine Literatur, Talks
etc. und natürlich „Janus Points and Arrows of Time“) kenne ich aus „erster Hand“ und
nicht (nur) von „Gerede“ oder aus Sachbüchern.
Nebenbei bemerkt, werden in letzteren nicht nur auf unzureichende Art wissenschaftliche
Themen beschrieben, das sollte doch allgemein anerkannt sein, da würde ich eher die von
Dir gepriesene Science Fiction in Verdacht nehmen.
Ich möchte Dich (und sicher alle hier in philweb) keinesfalls als diesen geschätzten
Diskussionspartner verlieren, der Du bist. Weniger schätze ich es (wie ausgeführt), in die
Ecke von „Dummschwätzern“ geschoben zu werden.
Beste Grüße! - Karl
PS: Bezüglich Deiner Behauptung „Die Mathematik ist
doch unendlich weitreichender als die Wirklichkeit“ gebe ich Dir einen Literaturhinweis,
oder eher den Hinweis auf einen großen Mathematiker und Kosmologen (Pionier), von dem ich
zuletzt noch (mag es Zufall sein) las: Sir James Jeans. Er schreibt aus sicher kompetenter
Perspektive:
„Eine mathematische Formel kann uns nie sagen, was ein Ding ist, sondern nur, wie es sich
verhält; sie kann nur einen Gegenstand durch seine Eigenschaften schildern. Und es ist
unwahrscheinlich, dass diese in toto mit den Eigenschaften eines einzigen makroskopischen
Objekts unseres täglichen Lebens zusammenfallen.“
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Am 01.05.2022 um 13:03 schrieb Ingo Tessmann
<tessmann(a)tu-harburg.de>de>:
Am 01.05.2022 um 04:32 schrieb Karl Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
PS: Barbours „Januspunkt“ ist von herausragender Bedeutung bei der Betrachtung Entropie
im Universum. Barbour sieht darin Ursprung und mit dem Zuwachs von Ordnung als Antrieb für
den Zeitenlauf. Das scheint dem 2. HS der Thermodynamik zu widersprechen (welch provokante
Annahme wiederum!). Das unterstreicht er wohl mit dem großspurig anmutendem Untertitel
seines Buches „The End of Time“.
Hi Karl,
in Vorlesungen oder Lehrbüchern zur Elektrodynamik kommen bei der Behandlung der
Maxwell-Gleichungen Formulierungen vor wie bspw.: „Welle in negativer Zeitrichtung ist
unphysikalisch (akausal) und kann weggelassen werden.“ Soll es beim Universum etwa anders
sein? Die Mathematik ist doch unendlich weitreichender als die Wirklichkeit, jedenfalls
soweit wir sie physisch und physikalisch zu erfassen vermögen. In der SciFi hat womöglich
schon einmal jemand ein Doppeltuniversum behandelt. Ich erinnere mich nur an einen Film,
in dem es eine zweite Erde gab.
PS: Anstatt Dich von Sachbüchern und Gerede verwirren zu lassen, empfehle ich:
"Janus Points and Arrows of Time“:
https://arxiv.org/pdf/1604.03956.pdf
IT