Claus Zimmermann über PhilWeb schrieb:
Nur eine kurze Anmerkung zu diesem Zitat:
> Die Vernunftexperten übertreiben meiner Meinung nach, wenn sie meinen, dass alles
Vernunft wäre oder werden sollte.
> Andere finden bekanntlich, dass alles Mathematik oder Thermodynamik wäre.
>
> Vernunft ist aber natürlich besser als Unvernunft. Philosophie kann man als Medizin
gegen Unvernunft betrachten, meinetwegen als Ausnüchterungszelle, aber doch nicht als
Vernunftgulag, möchte man dem Herrn Professor sagen.
>
oh ja ja ja,
"leben"/lebendig sein als nix anderes, als angewandte thermodynamik
(nicht abgeschlossener systeme). das gefällt mir überaus,
und erklärt auch, weshalb es, im gegensatz zu seelen, die natürlich ewig
leben, so arg vergänglich ist.
ich zum beispiel klammere mich von geburt an an fließgleichgewichte, um
lebendig bleiben zu können, werde aber am ende genau daran,
an den letztlich "höheren" inkonsistenzen des prinzips, scheitern und
ins weiter-werden-der-welt hinein aufgelöst, wie ein stück butter in
heißer pfanne,
wobei "das stück butter" als platonisches sein (butter-seele) ganz ohne
zweifel natürlich ewiglich überlebt, was mir küchentechnisch jetzt im
alter zunehmend probleme macht,
habe ich doch zwar keine butter mehr im kühlschrank, aber das ganze haus
zugestopft mit platonischen ehemals ganz realen butterstücken, und es
will mir einfach
nicht gelingen (bin ich zu doof vielleicht?), diese platonische butter
zum nichtplatonischen ganz normalen braten zu verwenden.
fällt mir als idee ein, es könnte im weltall immerhin leben existieren,
das sich nicht an fließgleichgewichte klammern muss ??, die natur ist ja
überaus erfinderisch,
geübt darin, alle "deckungslücken", die sich ergeben, auch tatsächlich
auszunutzen.
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meine grundsätzliche frage aber: was ist eigentlich "vernunft" ?, und
egal was es genau ist, dient "vernunft" letztlich nicht nur dazu, mit
dem natürlichen weltablauf als brückenfunktion
so zu verbinden (junktor-funktion), dass wir die automat-emotionalen
ziele erreichen ?, zb essen-suchen und finden, usw - demnach müssten
alle lebewesen ihre je eigenen arten
von "vernunften" haben, um überlebensfähig zu sein, und die
hochgepriesene "vernunft" wäre dann nur sowas wie ein verlängerungsstück
der emotionen, "begabt" allerdings
auch mit all ihren schwächen und unzulänglichkeiten.
zb erscheint es vernünftig, das sog "unkraut" um einen salatkopf herum
zu vernichten, damit der salat umso besser gedeiht, aber ist es das
wirklich?,
einem wolf erscheint es aus menschensicht vernünftig menschen zu
fressen, aus wolfsvernunftsicht hingegen aber menschen zu meiden, wer
von beiden hat recht?
einem regenwurm erscheint es sehr vernünftig sich vorm sonnen-uv-licht
einzugraben, einem menschen hingegen erscheint es meist unvernünftig, im
boden statt auf der oberfläche
zu leben (außer zb hitler, der seine unterirdischen "bunker" scheinbar
liebte).
was ist das "vernunft" ?
wh.
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