Am 15.08.25 um 09:27 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
in Bezug auf "die Verhöre der amerikanischen Detektive, die sozusagen
Zuarbeiter oder Hilfswissenschaftler für die Staatsanwälte sind"
Das ist übrigens in der Tat ein Beispiel für
Geheimwissen, das ich im
Hinterkopf hatte.
Die Ermittlungsbehörden, allen voran die Polizei, sind häufig in
Besitz von Informationen, die die allgemeine Öffentlichkeit nicht hat.
Hoffentlich hast du einige dieser Verhöre schon geschaut, Links schicke
ich hier nicht. Interessant ist, dass die dort so genannten Detektive
mehr Wissen haben, es dem Tatverdächtigen oder Zeugen vorenthalten, und
dies auch sagen, und doch wollen sie "sich ein Bild machen", und besser
verstehen, was geschehen ist, mit dem Vorwand, dass auf diese Weise ein
Vorteil für den Verhörten bei den Geschworenen entstehen könnte, aber
auch um tiefer in die Tatgründe und Absichten zu blicken. Sie tun so,
als würden sie mit den Bedingungen des Verhörten genauso handeln, obwohl
sie das auf keinen Fall sagen: Sie könnten z.B. sagen: "diese Spur hätte
ich aber besser nicht gelassen". Sie sagen auch: "Du bist ein guter
Mensch, und hast eben Fehler gemach, und die macht jeder." Insgesamt
wird auch deutlich, dass die "innere" Kausalität nicht anders ist als
die übliche. So stellt sich die Frage, was denn eigentlich in der Person
bestraft wird oder werden soll. Es wird den Verhörten gesagt: "Mit
dieser kleinen Sache wirst du nun den Rest deines Lebens hinter Gittern
sein. Und jeder tut Fehler." Was steht der kleinen Sache gegenüber, in
der Person? Das "Böse"? Die Absicht selbst kann es nicht sein, sie war
vor der Sache, "der Tat". Die war "einfach nur ein Plan". Anders
gefragt: Wieso kann ein Mangel an einer Sache bestraft werden: Der
Mangel oder die mangelhafte Kraft des Wissens, dass "man so etwas" nicht
tut. Dann könnte jeder für jeden Mangel bestraft werden.
Entschuldige das Abweichen vom Thema (Abweichen als ignoratio elenchi).
JH